Was sich alles ändert

Achtung, das Internet-Protokoll IPv6 kommt!

von - 20.12.2013
Die Telekom und andere große Provider stellen um auf das Internetprotokoll IPv6. Auch viele Webseiten sind nur noch über IPv6 zu erreichen. Der Artikel zeigt, was das für Sie bedeutet.
Die Telekom und andere große Provider stellen um auf das Internetprotokoll IPv6. Auch viele Webseiten sind nur noch über IPv6 zu erreichen. Der Artikel zeigt, was das für Sie bedeutet.
Das Internet bekommt ein neues Adresssystem namens IPv6. Der Grund dafür ist einfach: Dem alten Internetprotokoll IPv4 sind schlicht die Adressen ausgegangen.
Die neuen IPv6-Adressen sind viel länger. Sie bestehen aus acht Blöcken mit jeweils vier Stellen. Da es sich um Hexadezimalcode handelt, kann jede Stelle wiederum 16 verschiedene Werte haben. Auf diese Weise lassen sich mit IPv6 ungefähr 340 Sextillionen Adressen bilden. Das reicht, um jeden Quadratmillimeter der Erdoberfläche mit 667 Billiarden Internetadressen zu versehen.
IPv6-Adresse: 340 Sextillionen Adressen
IPv6-Adresse: 340 Sextillionen Adressen
Wie eine IPv6-Adresse aussieht, zeigt das nebenstehende Bild.
Die Umstellung des Internets auf das IPv6-Protokoll geschieht an zwei Stellen gleichzeitig: bei den Webseiten und bei den Internet-Providern.

Webseiten stellen um auf IPv6

Viele Webseiten haben bereits damit begonnen, ihre Inhalte nicht nur unter einer IPv4-Adresse, sondern zusätzlich unter einer IPv6-Adresse im Internet bereitzustellen. Diese Webseiten sind von jedermann zu erreichen, egal ob er noch einen IPv4-Internetanschluss hat oder schon einen IPv6-Anschluss.
Andere Webseiten, vor allem in den bevölkerungsreichen asiatischen Ländern China und Indien, die keine IPv4-Adresse mehr bekommen, lassen sich nur noch aufrufen, wenn man einenIPv6-Internetanschluss hat. Natürlich nimmt die Zahl der reinen IPv6-Seiten stetig zu. In einigen Jahren werden die meisten Webseiten und Dienste im In ternet nur noch über IPv6 bereitstehen.
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Adressaufbau: Eine IPv6-Adresse besteht aus acht Blöcken. Die Blöcke sind durch Doppelpunkte voneinander getrennt. Jeder Block besteht aus vier hexadezimalen Stellen. Das bedeutet, jede Stelle kann sechzehn verschiedene Werte annehmen, repräsentiert durch
Adressvergabe: Eine IPv6-Adresse setzt sich aus zwei Teilen zusammen. Der erste Teil (Präfix) besteht aus vier Blöcken und ist die Adresse für Ihren Internetanschluss. Der zweite Teil (Geräte-ID) kennzeichnet die Geräte an Ihrem Internetanschluss, etwa PC
IPv6-Adresse als Webadresse: Wenn Sie eine Webseite über ihre IPv6-Adresse aufrufen wollen, dann müssen Sie die IPv6-Adresse in eckige Klammern setzen. Nur so können die einzelnen Blöcke der IPv6-Adresse und der Port voneinander unterschieden werden. Denn
Adresse kürzen: IPv6-Adressen lassen sich in einer verkürzten Form aufschreiben. Alle führenden Nullen eines Blocks dürfen gestrichen werden. Der längste zusammenhängende Teil, der nur aus Nullen besteht, darf durch zwei Doppelpunkte ersetzt werden.

Profi-Wissen :

IPv6 — die neuen Internet-Adressen

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Was Sie tun können, wenn Sie noch einen IPv4-Anschluss haben, um trotzdem reine IPv6-Seiten aufrufen zu können, lesen Sie im Abschnitt „IPv4-Anschluss“.

Internet-Provider stellen um auf IPv6

Die Telekom, die großen Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland und Unitymedia Kabel BW sowie einige regionale Netzbetreiber wie M-net stellen derzeit die Internetanschlüsse um auf das IPv6-Protokoll.
Wichtig zu wissen: Die Provider stellen Ihren Anschluss nicht im laufenden Betrieb einfach so auf IPv6 um. Das findet nur statt im Rahmen eines Anschlusswechsels, etwa wenn Sie von DSL auf VDSL wechseln, oder bei Neukundenverträgen.
Schnelltest: Wer nicht weiß, ob er noch einen IPv4-Anschluss hat oder schon einen IPV6-Anschluss, der kann die Webseite http://ipv6.google.com aufrufen. Sie ist nur über das IPv6-Protokoll zu erreichen
Schnelltest: Wer nicht weiß, ob er noch einen IPv4-Anschluss hat oder schon einen IPV6-Anschluss, der kann die Webseite http://ipv6.google.com aufrufen. Sie ist nur über das IPv6-Protokoll zu erreichen
Was das Aufrufen von Webseiten betrifft, sind Sie mit einem IPv6-Internetanschluss auf der sicheren Seite.
Hier ist die andere Richtung problematisch: Wer einen IPv6-Anschluss hat, der kann unter Umständen nicht mehr von außen übers Internet auf sein Heimnetz zugreifen – nämlich dann, wenn er einen IPv6-Anschluss nur mit Dual Stack Lite statt mit Dual Stack hat. Wenn Sie also gerade überlegen, Ihren Internetanschluss aufzurüsten oder den Provider zu wechseln, dann lesen Sie den Abschnitt „IPv6-Anschluss“.
Die Tabelle „IPv6 – Das ändert sich“ fasst noch einmal zusammen, was in diesen Zeiten der Umstellung des Internets geht und was nicht.

Der Schnelltest

Falls Sie nicht sicher sind, ob Sie noch einen IPv4-Anschluss haben oder bereits einen IPv6-Anschluss, dann machen Sie den Schnelltest. Rufen Sie eine Internetseite auf, die ausschließlich über das IPv6-Protokoll zu erreichen ist, etwa http://ipv6.google.com.
Wenn Sie eine Fehlermeldung erhalten, dann haben Sie definitiv einen IPv4-Anschluss. Wenn die Seite hingegen fehlerfrei erscheint, dann haben Sie mit größter Wahrscheinlichkeit einen IPv6-Anschluss. (Hier könnte es lediglich sein, dass Sie zwar noch einen IPv4-Anschluss haben, Ihren Router aber bereits umkonfiguriert haben – siehe Abschnitt „Tunnel im Router aktivieren“. Aber das wüssten Sie ja dann.)
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