Rechtssichere E-Mails
Alles über die neue De-Mail
von
Mark
Lubkowitz - 19.04.2013

De-Mail soll die elektronische Kommunikation rechtssicher gestalten. Klingt gut, aber es gibt auch Nachteile. com! zeigt, wie De-Mail funktioniert und wie Sie eine De-Mail-Adresse erhalten.
„So einfach wie E-Mail, so sicher wie Papierpost.“ Mit diesem Slogan werben das Bundesministerium des Innern und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik für De-Mail. Was wirklich hinter De-Mail steckt, lesen Sie in diesem Artikel. Die technischen Hintergründe des neuen Dienstes veranschaulicht das Profi-Wissen „De-Mail — das digitale Einschreiben“.
Was ist De-Mail?
De-Mail ist ein parallel zur E-Mail laufendes Kommunikationssystem. De-Mail basiert auf den gleichen Techniken wie das seit Jahren bekannte E-Mail-System. Ziel von De-Mail ist aber die nachweisbare, sichere, vertrauliche und einheitliche Kommunikation zwischen einem Absender und einem Empfänger. Denn diese Eigenschaften fehlten der E-Mail bislang.
Wie unterscheiden sich E-Mail und De-Mail?

Logo für De-Mail: De-Mail ist die deutsche Umsetzung einer Dienstleistungsrichtlinie der EU.
Eine De-Mail ist dagegen während des gesamten Versands ununterbrochen verschlüsselt. Nur der Absender und der Empfänger können die Nachricht einsehen. Die Verschlüsselung verhindert, dass die Betreiber der E-Mail-Server oder Spione im Netzwerk den Inhalt der De-Mail auslesen. Damit sind auch Manipulationen am Inhalt der De-Mail unmöglich.
Auch die Identität des Absenders und des Empfängers sind bei De-Mail eindeutig. Niemand kann sich für eine andere Person ausgeben. Das vereinfacht zu Beispiel die Kommunikation mit Unternehmen und Behörden. Außerdem werden der Versand und der Empfang einer De-Mail verlässlich bestätigt. Das ist wichtig, um nachweisen zu können, dass Sie eine Mitteilung versendet haben.
Weil die Sende- und Empfangsbestätigungen von einem Dritten ausgestellt werden, kann niemand die Bestätigungen verhindern.
Vergleich: E-Mail und De-Mail |
||
De-Mail |
||
Kostenlos |
ja |
nein |
E-Mail-Client |
beliebig |
nur im Browser |
Authentifizierung des Absenders |
nein |
ja |
Spamfrei |
nein |
ja |
Freie Anbieterwahl |
ja |
nein |
Eigener Mail-Server möglich |
ja |
nein |
Automatische Verschlüsselung |
nein |
ja |
Rechtssichere Kommunikation |
nein |
ja |
Elektronische Signatur |
nein |
ja |
Empfangsbestätigung |
nein |
ja |
Versandbestätigung |
nein |
ja |
Die Technik von De-Mail basiert auf E-Mail. In einigen Merkmalen unterscheiden sich beide Systeme aber wesentlich.
Wozu brauche ich De-Mail?
De-Mail brauchen Sie dann, wenn Sie rechtssichere Geschäfte auf elektronischem Weg abwickeln möchten. Etwa um Aufträge zu bestätigen, Lohnabrechnungen zu versenden oder Verträge zu kündigen.
Durch die eindeutige Identifizierung des Absenders und des Empfängers und die automatisierte Bestätigung von Versand und Empfang wird De-Mail rechtssicher. Der Absender kann etwa nachweisen, dass er eine Kündigung zu einem bestimmten Zeitpunkt verschickt hat und diese Nachricht zu einem bestimmten Zeitpunkt beim Empfänger eingegangen ist.
Selbst wenn der Empfänger bestreitet, eine De-Mail erhalten zu haben, kann ihm der Erhalt nachgewiesen werden.
Inhalt ist nachweisbar
Sogar der empfangene Inhalt ist dem Empfänger und anderen mit Hilfe der Original-De-Mail nachweisbar. Denn die Empfangsbestätigung enthält einen Hash-Wert, also eine Quersumme des Inhalts. Minimalste Veränderungen am Inhalt, etwa der Austausch eines einzigen Buchstabens, würden schon zu einem komplett unterschiedlichen Hash-Wert führen.
Um den Inhalt nachzuweisen, muss lediglich der Hash-Wert der Original-De-Mail mit dem Hash-Wert in der Empfangsbestätigung verglichen werden.
De-Mail-Konto ist keine Pflicht
Kein Gesetz schreibt vor, dass Sie sich eine De-Mail-Adresse zulegen müssen. Ob Sie sich eine De-Mail-Adresse einrichten oder nicht, hängt also ganz davon ab, ob Sie elektronische rechtssichere Kommunikation nutzen möchten oder nicht.