Unternehmens-Führung klappt nur mit Agilität

Change: Wie sieht der Weg aus?

von - 14.11.2018
Schädliche Unterbrechungen
Quelle: Vistem "Status Quo: Multitasking im Projektmanagement" ( n = 411 Datensätze)
Weltweit hat sich nach eingehender Analyse von erfolgreichen Veränderungsprojekten ein Muster ergeben, das sich in seinen Grundzügen immer wiederholt - der Weg des Change:
Negatives Multitasking: Wenn negatives Multitasking beseitigt wird, wird fokussiertes Arbeiten möglich. Multitasking sinkt, Fehler werden weniger und letztlich steigt der Projektdurchsatz.
Unzureichende Vorbereitung: Durch das Multi­tasking waren die Projekte wahrscheinlich nicht gut vorbereitet. Es ist wichtig, dass die Organisation schnell lernt, wie gut die Vorbereitung sein muss, um flüssig arbeiten zu können. Die Folge: wieder weniger Multitasking, wieder steigt der Projektdurchsatz.
Damit ist der erste Teil für funktionierende Selbstorganisation erledigt - und nur noch so viel Arbeit im System, wie optimal verarbeitet werden kann. Der Kopf ist frei, der erste Erfolg ist sichtbar.
Jetzt gilt es, den zweiten Teil zu schaffen, damit das ganze Unternehmen profitiert:
  • Wo ist mein Engpass und ist dieser sicher nicht überlastet?
  • Welches Projekt ist gerade objektiv am meisten in Schieflage?
  • Das Projekt der größten Schieflage erhält den vollen Fokus.
Es dreht sich, soll das Unternehmen als Ganzes agiler werden, nicht länger um „mein Projekt“, „mein Budget“, „meine Deadline“. Es gilt: Einer für alle - alle für einen. Alle arbeiten da­rauf hin, dass das Portfolio sicher ins Ziel kommt. Es ist ganz einfach - wenn die Menge der Arbeit im System stimmt und sich alle an die gemeinsamen Vorgaben halten, dann kommen alle Projekte schneller ans Ziel und es kommt mehr heraus (für alle).

Methode: die Selbstorganisation

Ach ja, die Methoden - da war doch noch was. Am Schluss sind es nur drei Ansätze, die den Unterschied machen:
  • Ressourcen- und Portfoliomanagement wird ganz einfach, wenn man den Engpass kennt. Der Engpass darf nie überlastet sein. Wenn man die Projekte entlang des Engpasses aufreiht, läuft es (fast) wie von selbst.
  • Projektsteuerung wird ganz einfach, wenn man die Puffer kennt. Jedes Arbeitspaket hat Puffer - immer. Wenn man diesen an das Ende der Projekte packt, braucht man gar nicht mehr so viel davon - die Projekte werden kürzer. Das Arbeitspaket mit dem schlechtesten Fortschritt im Verhältnis zum Pufferverbrauch hat höchste operative Priorität.
  • Stand-ups am Taskboard und Retrospektiven sind gut, gemeinsame Planung und Klärung der Reihenfolge der Unteraufgaben sehr hilfreich.

Fazit

Organisationen können als Ganzes agil werden und gleichzeitig die Vorzüge des Bestehenden nutzen - interessanterweise indem das Risiko sowie der Aufwand für die Veränderung minimiert und so schnell Schritt-für-Schritt-Erfolge für jeden erzeugt werden. Agil? Klar! Aber nur ohne das Unternehmen zu gefährden …
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