Software-Fabriken als Lösung für die digitale Revolution

Automatisierungs-Spezialist

von - 29.03.2018
Für das Marktforschungsunternehmen Forrester gehört CA nach der Automic-Akquisition neben IBM, XebiaLabs und Electric Cloud zu den „Leaders“ im Markt für Automatisierungs-Software. Erst danach kommen Anbieter wie HPE, Micro Focus, Microsoft oder VMware. Dieser Markt befindet sich auch deshalb im Aufwind, weil sich Entwicklung und Anwendung von Programmen immer komplexer gestalten – sichtbar am starken Wachstum von Technologien wie Dev­Ops, Container und Microservices.
Forrester Research hebt hervor, dass sich Automic durch das Management bestehender Prozesse in Applikationen, Middleware oder bei Infrastrukturkomponenten sowie beim Monitoring und Tracking von Fehlern vor allem bei europäischen Kunden einen guten Ruf verschaffen konnte. CA selbst ist mehr in den Vereinigten Staaten vertreten. Beide Hersteller haben ferner Erfahrung im Konfigurations- und Datenbank-Management sowie bei Test-Tools.
Otto Berkes
CTO von CA
www.ca.com
„Weder ,agile‘ Software noch DevOps oder irgendeine andere ,moderne‘ Methodik sind allein dazu in der Lage, wie eine Wunderwaffe zu wirken.“
Die Forrester-Analysten gehen davon aus, dass der CDRA-Markt (Continuous Delivery and Release Automation) durch eine Reihe von zentralen und fortgeschrittenen Features gekennzeichnet ist, darunter die kontinuierliche Visualisierung und Orchestrierung von Anwendungen. In früheren Jahren wurden die CDRA-Fähigkeiten durch getrennte Tools realisiert, während heute integrierte Werkzeuge für den gesamten Lebenszyklus einer Software zum Einsatz kommen, was auch die Software-Qualität verbessern soll.
Gartner Research bezeichnet diesen Bereich als Application Release Automation (ARA). Vergangenen September wurde hierzu ein Magic Quadrant veröffentlicht, in dem CA mit Automic ebenfalls zu den führenden Herstellern gezählt wird. Laut Gartner werden 50 Prozent der Unternehmen bis 2020 mindestens eine ARA-Lösung einsetzen, während es heute erst weniger als 15 Prozent sind. In dem noch jungen Markt konnte sich CA bereits mit DevOps-Angeboten profilieren, die mit dem Kauf von Automic deutlich erweitert werden sollen. Die Release Automation von Automic kann On-Premise im eigenen Rechenzentrum oder als externe Hosting-Lösung installiert werden.
Zu den Stärken von Automic zählt Gartner die Unterstützung von großen kommerziellen Applikationen wie Siebel oder SAP und von Mainframe-Plattformen, die noch immer in vielen großen Unternehmen zu finden sind.
Wie könnte Ihre Software Factory aussehen?
Einige der besten Software-Fabriken findet man gerade bei den traditionellen Unternehmen – bei jenen, die die notwendigen Veränderungen durchgeführt haben, um ihre digi­tale Präsenz neu aufzubauen.
Die meisten Unternehmen hatten dabei nicht den Luxus, so frisch wie ein Start-up an den Start zu gehen. Junge, cloud-na­tive Unternehmen können ganz neu anfangen, ohne Legacy-Systeme auf der Client-Seite, ohne Millionen Zeilen Code, der während vieler Jahre geschrieben wurde, und ohne komplexe Abhängigkeiten bei der Hardware und einer nicht organisch
gewachsenen Infrastruktur.
Weder „agile“ Software noch DevOps oder irgendeine andere „moderne“ Methodik sind allein dazu in der Lage, wie eine Wunderwaffe zu wirken. Als Unternehmen sollte man verstehen, wie die betriebliche Umgebung aussieht, und dann daraus ableiten, welche Art von Software Factory am besten zum Unternehmen passt. Fehlt es an der Erfahrung, eine eigene Software-Entwicklung in Angriff zu nehmen, sollte man sich zunächst einige Punkte klarmachen:
  • Jede Software Factory sieht anders aus.
  • Die jeweilige Factory kann durchaus heterogen zusammengesetzt sein und viele Technologien und Plattformen umfassen. Eine Standardisierung ist vorzuziehen, ist aber nicht immer notwendig. Pragmatische Lösungen helfen weiter.
  • Man sollte sich auf Faktoren wie Geschwindigkeit und Durchsatz konzentrieren, aber auch auf die Kontrolle der eingeleiteten Software-Entwicklung. Konsistenz und Vorhersagbarkeit sind entscheidend.
  • Keine Software Factory ist perfekt. Perfektion muss auch gar nicht sein. Wichtig ist es, Schwerpunkte zu setzen, Veränderungsbedarf zu erkennen und kontinuierlich voranzugehen.
Foto: Quelle: Otto Berkes, „Digitally Remastered – Building Software into Your Business DNA“, Wiley-Verlag, S. 23 f.
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