Prozesse für Industrie 4.0

Digitales Prozessmanagement

von - 19.01.2017
Ähnlich wie in der realen Welt müssen auch das Prozessmanagement und die Business-Process-Management-Plattformen digital werden und dürfen sich in Zukunft nicht nur auf die Abläufe und Organisationsmodelle innerhalb eines Unternehmens beschränken.
Unter den Vorzeichen von  Digitalisierung und Industrie 4.0 sind für eine umfassende Analyse und Weiterentwicklung der Geschäftsmodelle und deren Prozesse folgende Aspekte zu berücksichtigen:
Compliance: Auch neuartige Geschäftsmodelle und die daraus resultierenden Prozesse müssen den rechtlichen und branchenüblichen Vorschriften genügen. Durch die Erweiterung der Geschäftsmodelle in Richtung Service-Prozesse beziehungsweise Produktindividualisierung werden sogar noch mehr Compliance-relevante Vorschriften für die Unternehmen wichtig. Die Ordnung und Strukturierung der relevanten Compliance-Vorgaben, Auswirkungsanalysen auf Prozesse sowie die Gestaltung der Prozesse unter Einhaltung dieser Vorgaben müssen übersichtlich und kollaborativ möglich sein.
Risikomanagement und Interne Kontrollsysteme (IKS): Die Struktur und der Aufbau eines IKS werden durch die erhöhte Inte­gration in der Wertschöpfungskette mit weiteren Partnern beziehungsweise bis zum Kunden noch komplexer.
Effektive Risikoaggregationsmechanismen und Auswertungen müssen den Unternehmen helfen, die wirklichen „weak points“ identifizieren zu können und geeignete Gegenmaßnahmen zu treffen.
Messbarkeit: Gerade in der quantitativen Bewertung der Prozesse aus Sicht der Kunden muss eine Verbindung von der operativen Steuerung am „Shop Floor“ mittels Sensoren und Feedback-Mechanismen in Richtung der taktisch-strategischen Ebene „Gesamtprozess und Wertschöpfungsnetzwerk“ geschaffen werden.
Den relevanten Stakeholdern – von der Geschäftsführung bis zum Schichtleiter – müssen in den BPM-Plattformen die entscheidenden Kennzahlenauswertungen zielgruppengerecht zur Verfügung gestellt werden.
Projekt- und Maßnahmenmanagement: Die digitalen Technologien erlauben eine rasante und kontinuierliche Weiterentwicklung. Das heißt, auch nach einer initialen Umgestaltung der Geschäftsmodelle und Prozesse werden sich diese weiterentwickeln. Das hat eine Vielzahl gleichzeitiger Maßnahmen und Projekte zur Folge. Wenn diese wiederum nicht transparent mit den relevanten Assets und Artefakten verknüpft und den Verantwortlichen zugänglich sind, dann droht Chaos.
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