Künstliche Intelligenz für Business-Prozesse
Einfache Umsetzung
von Thomas Hafen - 16.10.2018
Trotz der vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten und des starken Interesses an KI-Lösungen mangelt es vielfach noch an der Umsetzung.
Laut der eingangs erwähnten Studie haben nur 39 Prozent der befragten Unternehmen bereits eine KI-Strategie. Noch bei viel weniger Firmen ist Künstliche Intelligenz produktiv im Einsatz, wie der „2018 CIO Survey“ des Analystenhauses Gartner ergab. Gerade einmal 4 Prozent hatten bereits KI-Lösungen oder -Funktionen implementiert.
Die Gründe für diese Zurückhaltung sind sehr verschieden. Die rasante Entwicklung macht den Markt unübersichtlich und es fällt schwer, in der Fülle der Angebote das richtige zu finden. Services, die etwa von Cloud-Plattformen wie Amazon Web Services (AWS), Microsoft Azure, Google Compute Platform oder IBM Watson angeboten werden, sind zwar leicht zu nutzen, ihre Integration in Anwendungen und Geschäftsprozesse bleibt jedoch den Unternehmen überlassen.
KI-Plattformen wie die OpenText-Lösung Magellan, Sensei von Adobe oder Einstein von Salesforce wollen diese Hürden senken und den Einsatz erleichtern. „Gerade kleinere Unternehmen, die keinen eigenen Data Scientist oder IT-Experten mit einschlägigen Erfahrungen haben, können von der KI profitieren, wenn sie wie bei Salesforce Einstein direkt in den Produkten integriert ist“, betont Jochen Katz, Senior Product Marketing Manager bei Salesforce. Die KI-Plattform Magellan erweitert die Enterprise-Information-Management-Anwendungen (EIM) von OpenText um KI, kann aber auch für andere Machine-Learning-Szenarien eingesetzt werden.
Adobe bietet mit Sensei ebenfalls KI-Fähigkeiten in seinen Kernprodukten an: „Unsere KI-Plattform ist längst ein zentraler integrierter Bestandteil der Adobe Experience Cloud und kommt in jeder unserer Lösungen automatisch zum Einsatz“, erklärt Hartmut König, CTO bei Adobe. „Wir haben Endanwender, die Sensei nutzen und dabei vielleicht gar nicht wissen, dass es sich um eine KI-Lösung handelt.“ Das Unternehmen hat drei Bereiche definiert, in denen ihm der KI-Einsatz besonders wichtig erscheint: „Computational Creativity“, „Experience Intelligence“ und „Content Understanding“. Computational Creativity soll Designern, Fotografen und anderen Kreativen Routinearbeit abnehmen und so den kreativen Prozess beschleunigen. Experience Intelligence hilft, Daten besser zu interpretieren, um so die Kundenerfahrung zu optimieren, und Content Understanding erlaubt es, aus der Masse von Inhalten, die sich etwa in einer Mediendatenbank befinden, Informationen zu extrahieren und neue Einsichten zu gewinnen.
Auch bei Salesforce stehen die Kernapplikationen des Unternehmens rund um das Customer Relationship Management (CRM) im Mittelpunkt. Auf Basis der Leads, Kontakte, Opportunities, E-Mail- und Kalenderdaten baut die Plattform ein individuelles Vorhersagemodell. Die erstellten Prognosen sind in allen Salesforce-Produkten wie der Sales Cloud, der Service Cloud oder der Marketing Cloud verfügbar.