Vom Data Warehouse zu Big Data

Mega-Trend Big Data und das Beispiel Teradata

von - 24.11.2015
Teradata gehört mit mehr als drei Jahrzehnten Marktpräsenz zu den etablierten Anbietern der IT-Industrie. Groß geworden mit der Auswertung und Analyse von Informationen aus klassischen strukturierten Datenbanken, eroberte Teradata mit Paketen aus Hardware und Business Intelligence (BI) einen festen Platz bei jenen Unternehmen, die bereit waren, sich ihre Datenanalyse etwas kosten zu lassen.
Stephen Brobst, CTO von Teradata: „Das Internet der Dinge ist die nächste große Herausforderung von Big Data, weil es ein Konzept ist, das den Übergang von der Analyse der Transaktionen zu einer Analyse der Interaktionen beschreibt.“
Stephen Brobst, CTO von Teradata: „Das Internet der Dinge ist die nächste große Herausforderung von Big Data, weil es ein Konzept ist, das den Übergang von der Analyse der Transaktionen zu einer Analyse der Interaktionen beschreibt.“
Einst gehörte Teradata als Business-Unit zu NCR, einem marktbeherrschenden Hersteller von Bankautomaten und Einzelhandelssystemen. Nur mit einigen argumentativen Verrenkungen konnte man damals eine gemeinsame Identität vermitteln – nach dem Motto: Wo es viele Geld- und Bankdaten gibt (NCR), da gibt es auch Auswertungs- und Analysebedarf (Teradata).
2007 wurde Teradata von NCR abgespalten und als eigenständiges Unternehmen an die Börse gebracht – und legte lange ein sehr schnelles Wachstum hin. In einer aktuellen Selbstdarstellung hebt Teradata hervor, dass es mit seinen Lösungen und Services in fast allen Branchen vertreten sei – von Finanzdienstleistungen und Versicherungen, Behörden und Gesundheitswesen bis Einzelhandel, E-Commerce, Telekommunikation, Industriegütern und Transport. Unter den Kunden finden sich danach die sechs führenden Fluggesellschaften, 15 der 20 globalen Retailer und 19 der 20 führenden Telekommunikationsgesellschaften. Die Mitarbeiterzahl ist auf etwa 15.000 angewachsen.
Mit Aufkommen der Mega-Trends Big Data und Analytics hatte Teradata in den vergangenen Jahren allerdings eine ernsthafte Bewährungsprobe zu bestehen. Besonders der He­rausforderer EMC wollte sich auf dem Sektor BI und Data Warehousing etablieren und hat viel in seinen eigenen Big-Data-Ansatz investiert. Bisherige Marktteilnehmer wie Teradata wurden von vielen Seiten heftig kritisiert: Sie seien mit ihren Angeboten nicht mehr zeitgemäß, zu umständlich, zu langsam – und könnten vor allem nichts mit der neuen Welt der unstrukturierten Daten anfangen.
Aber Teradata erkannte die Zeichen der Zeit und stellte sich darauf ein. 2014 erklärte Stephen Brobst, der renommierte CTO von Teradata, dass das Internet der Dinge die nächste große Herausforderung für Big Data sei, „weil es ein Konzept ist, das den Übergang von der Analyse der Transaktionen zu einer Analyse der Interaktionen beschreibt“.
In den letzten Jahren hat Teradata etwa zehn, meist kleinere Akquisitionen unternommen, um sich auf die neuen Märkte Big Data oder Internet der Dinge vorzubereiten. Dazu gehören der Kauf von Aster Data 2011 und in jüngster Zeit der von Thing Big, einem Unternehmen, das sich auf eine Hadoop-Architektur und auf sogenannte Data Lakes spezialisiert hat, also auf  große Ansammlungen von Daten aus verschiedenen Quellen.
Hermann Wimmer, Co-President von Teradata und verantwortlich für die globale Business-Unit Data & Analytics, die zwei Drittel zum Umsatz des Unternehmens beiträgt, erklärte im Sommer in einem Interview auf dem spanischen Blog NorbertoGallego.com die Strategie hinter diesen Zukäufen. Man wolle dadurch kein unorganisches Wachstum erzeugen, sondern strebe eine systematische Erweiterung des Produktportfolios an: „Wir legen besonders Wert auf unsere Architektur UDA (Unified Data Architecture) und glauben, dass wir sie mit der Integration von Hadoop konsequent erweitern können, vor allem was Daten angeht, die durch Sensoren erzeugt werden. Ich möchte betonen, dass wir UDA nicht als Ersatz für Data Ware­housing, sondern als Ergänzung betrachten.“
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