Container automatisieren Software-Bereitstellung

Schnell, schneller, Container

von - 25.03.2021
Eine Folge der Digitalisierung ist die Forderung nach einer immer kürzeren Time-to-Market. Unternehmen müssen neue Applikationen oder Services möglichst von jetzt auf gleich bereitstellen, womit auch der Druck auf die IT-Abteilung wächst. Container zusammen mit einer geeigneten Orches­trierungs-Software wie Kubernetes unterstützen optimal eine hochgradig automatisierte Continuous Delivery Pipeline. Viele Aufgaben, die bisher einzeln geplant und von unterschiedlichen Fachkräften ausgeführt wurden, entfallen.
Während in einer virtuellen Maschine zum Beispiel Betriebssystem und Anwendungen wiederholt aktualisiert und Sicherheitsregeln manuell angepasst werden müssen, startet man in einem Kubernetes-Cluster einfach einen neuen Container mit der aktuellen Version einschließlich der Sicherheitsregeln und löscht den alten. Fertig. Selbst das Testen von Updates und Security-Fixes lässt sich vollständig automatisieren. Ein automatisiertes Deployment beschleunigt somit das Bereitstellen und Aktualisieren von Software. Es entlastet damit gleichzeitig die IT-Teams von zeitaufwendigen Routinearbeiten und schafft Freiräume für neue Aufgaben.
Gerade mittelständische Unternehmen zögern noch bei der Containerisierung ihrer Anwendungen, was laut der erwähnten Studie oft am noch fehlenden Know-how und der vermeintlichen Komplexität der Implementierung in die vorhandene IT-Infrastruktur liegt. Beide Hürden lassen sich jedoch mit einem erfahrenen Dienstleister an der Seite gut meistern. Dieser stellt idealerweise die komplette Infrastruktur bereit und erleichtert mit Managed Kubernetes Services den Einstieg in die Welt der Container und ihrer Orchestrierung. Meist geht es auch nicht darum, möglichst viele Anwendungen gleichzeitig zu containerisieren, sondern erst einmal mit einzelnen Applikationen zu beginnen und Erfahrungen zu sammeln. Flankiert von praxisnahen Workshops kann so schrittweise das nötige Know-how aufgebaut und Sicherheit im Umgang mit dem doch gänzlich neuen Ansatz des Container-Managements erworben werden.

Ein Paradigmenwechsel

Der Wechsel von klassischen Infrastrukturen hin zur Container-Plattform stellt einen Paradigmenwechsel in der IT dar. Da gilt es, manchen Manager noch zu überzeugen, eingefahrene Wege zu verlassen. Besonders die Software-Entwickler treiben diesen Wandel an und haben die Argumente auf ihrer Seite: Container unterstützen moderne DevOps-Prozesse und den plattformübergreifenden Betrieb von Applikationen in hochverfügbaren Cloud-Infrastrukturen bei sinkendem Aufwand für die IT-Abteilung.
Den oft gehörten Einwand, ältere Programme seien nicht für den Container-Betrieb geeignet, kann man so nicht stehen lassen. Viele Legacy-Anwendungen lassen sich durchaus containerisieren, jedenfalls öfter als gedacht. Meist fangen Unternehmen in der Praxis aber „auf der grünen Wiese“ an. Das heißt, sie nutzen die Container-Plattform zunächst für neue Applikationen, die von den Entwicklern auch gleich für Container geschrieben wurden. Wenn die IT-Teams dann mit dem Container-Management vertraut sind und die damit verbundenen Möglichkeiten und Vorteile zu schätzen gelernt haben, entwickelt sich von ganz allein der Wunsch, diese auch für bestehende Anwendungen zu nutzen.
Die Pandemie hat den Unternehmen deutlich vor Augen geführt, dass Business-Anwendungen skalierbar und unabhängig vom Standort verfügbar sein müssen. Hier sind Cloud-In­frastrukturen und Cloud-Services klar im Vorteil. Containerisierte Anwendungen sind besonders leicht in die Cloud zu bringen. Container sind unabhängig von der Umgebung lauffähig. Dank standardisierter Services wie Kubernetes können Container-Anwendungen auch problemlos von einer Cloud in eine andere migriert werden. Darüber hinaus lässt sich das Skalieren und Verteilen der Ressourcen wesentlich einfacher und effizienter automatisieren als mit virtuellen Maschinen. Die Vorteile der Cloud werden dadurch besser ausgenutzt. Nicht zuletzt sind Container selbst nochmals deutlich schlanker im Betrieb als eine virtuelle Maschine, weil die Ressourcen für die Virtualisierung und das Betriebssystem entfallen.
Die Container-Technologie ist weiter auf dem Vormarsch, auch wenn viele Unternehmen noch am Anfang stehen und hohen Beratungsbedarf haben. Immer mehr Applikationen werden gezielt für den Betrieb im Container entwickelt. Für den Siegeszug der Container in der IT sorgt aber nicht nur das beschleunigte Deployment von Software, sondern auch der deutliche Effizienzgewinn für den IT-Betrieb. Davon profitieren nahezu alle Business-Anwendungen, vom CRM- und ERP-System bis hin zum digitalen Geschäftsmodell.
Zu einem wichtigen Erfolgsfaktor hat sich auch Kubernetes entwickelt. Die Orchestrierungs- und Management-Software funktioniert wie eine standardisierte Middleware für alle Cloud-Provider. Kubernetes ist Kubernetes, egal in welcher Cloud und unabhängig von Hardware und Hypervisor. Selbst komplexe Applikationen lassen sich damit ohne aufwendige Anpassungen auf eine neue Hosting-Plattform oder zu einem neuen Cloud-Provider migrieren. Das sind gute Nachrichten für alle, die wegen der letzten Privacy-Shield-Entscheidung des EuGH ihre Container-Anwendungen in eine datenschutzrechtlich unbedenkliche Umgebung verlegen wollen. Erfahrene Cloud-Provider mit Managed Kubernetes Services gibt es auch in Deutschland.
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