Trump segnet Deal ab

Gemeinsames Angebot: TikTok, Oracle und Walmart einigen sich

von - 20.09.2020
TikTok
Foto: shutterstock.com/Ascannio
Wochenlang setzte der US-Präsident TikTok unter Druck, jetzt darf die App doch im US-Markt bleiben. Der von Trump präsentierte Deal: Das globale Geschäft von TikTok zieht in die USA um - und die Firma zahlt fünf Milliarden US-Dollar in einen Bildungsfonds in Texas.
Die Zukunft der Video-App TikTok in den USA scheint gesichert, nachdem Präsident Donald Trump einen Deal zwischen dem chinesischen Eigentümer Bytedance und US-Unternehmen gebilligt hat.
Das weltweite Geschäft von TikTok komme in eine neue Firma mit Sitz in den USA, "wahrscheinlich in Texas", sagte Trump in der Nacht zum Sonntag. "Ich habe den Deal abgesegnet."
Eine formelle Aufhebung der US-Massnahmen gegen TikTok steht noch aus. Das Handelsministerium schob den Download-Stopp für die App in den USA, der für Nutzer ab Montag greifen sollte, um eine Woche auf.

Oracle und Walmart

Trump hatte TikTok als Sicherheitsrisiko bezeichnet, weil die App dem chinesischen Bytedance-Konzern gehört. Aus seiner Sicht hätten chinesische Behörden über die App an Daten von Amerikanern kommen können. Dieser Begründung folgend legte er mit zwei Anordnungen die Basis für das Aus der App in den USA. TikTok und Bytedance entgegneten vergeblich, dass Daten von US-Nutzern in den USA gespeichert würden und nicht nach China gingen.
Nach dem nun abgenickten Deal soll der Software-Konzern Oracle alle Daten von US-Nutzern verarbeiten und sich um die dazugehörigen technischen Systeme kümmern. In den USA würden 25.000 Jobs entstehen, kündigten Trump und TikTok an.
Eine zentrale Forderung Trumps war auch, dass US-Investoren eine Mehrheit an TikTok halten. Dazu wurde bisher nur offiziell bekannt, dass Oracle vor einem Börsengang von "TikTok Global" einen Anteil von 12,5 Prozent an der Firma übernehmen soll und der Supermarkt-Riese Walmart 7,5 Prozent.

Gesamtbewertung von 60 Milliarden US-Dollar

Bytedance strebe dabei eine Gesamtbewertung von 60 Milliarden US-Dollar für TikTok an, schrieb der Finanzdienst Bloomberg. Oracle und Walmart müssten demnach zusammen zwölf Milliarden US-Dollar bezahlen. Über den Preis werde aber noch verhandelt, schränkte Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen ein.
Zugleich berichtete das "Wall Street Journal", dass Bytedance die restlichen 80 Prozent von "TikTok Global" behalten werde. Aber: Da amerikanische Investoren wie die Start-up-Finanzierer Sequoia und General Atlantic wiederum rund 40 Prozent an Bytedance hielten, könne man von einer US-Mehrheit bei TikTok sprechen, erklärten informierte Personen der Zeitung. Trump hatte zuvor verkündet: "Es wird eine ganz neue Firma sein. Sie wird nichts mit China zu tun haben."
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