Sicherheit

Notebooks spionieren Schüler aus

von - 21.04.2010
Mit Hilfe der Spion-Software, die den Dieb eines gestohlenen Laptops ausfindig machen soll, haben die Mitarbeiter einer amerikanischen Schulbehörde systematisch Schüler überwacht. Das geschah auch, wenn die Rechner gar nicht als gestohlen gemeldet worden waren.
Mitarbeiter einer Schulbehörde in Philadelphia haben systematisch Schüler ausgespäht, die Notebooks nutzten, die die Schule zur Verfügung gestellt hatte. Wie The Register berichtet, machten die Angestellten des Schulbezirks in Philadelphia im Geheimen Bilder von den Schülern, schrieben Chats mit und fotografierten die Internetseiten, die die Schüler besuchten.
Der Fall wurde öffentlich, weil die Familie eines Schülers nun klagte. Die Behörden hatten ein Bild des Betroffenen gemacht, während er bestimmte Süßigkeiten aß, die die Behörde für illegale Pillen hielt, und ihn mit dem Bild konfrontiert. Der Schüler klagt nun, weil er seine Privatsphäre verletzt sieht. Die Schule verteidigte sich damit, die LANrev genannte Software sei eingeschaltet gewesen, weil die Familie des Schülers eine Versicherungsrate für das Laptop nicht bezahlt habe. Er habe den Rechner demnach nicht mit nach Hause nehmen dürfen.
Die Behörde räumte ein, die Software in diesem Jahr 42 mal bei verschiedenen Schülern aktiviert zu haben - und eine unbestimmte Anzahl von Malen im vorangegangenen Jahr. Von dem betroffenen Schüler allein machten die Angestellten 400 Fotos, zum Teil während er schlief oder nicht vollständig bekleidet war. Die Schulbehörde muss nun offenlegen, wieviele Schüler darüber hinaus in welchem Umfang fotografiert und überwacht wurden. Die Anwälte des klagenden Schülers gehen von tausenden von Webcam-Bildern und Screenshots aus, die die Schul-Offiziellen von den Jugendlichen und ihren Aktivitäten gemacht haben.
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