Sicherheit

Microsoft setzt Kopfgeld auf Botnet-Betreiber aus

von - 20.07.2011
Microsoft setzt Kopfgeld auf Botnet-Betreiber aus
Microsoft bietet 250.000 US-Dollar für Hinweise, die zur Festnahme der Betreiber des Rustock-Botnets führen. Das Spam-Netzwerk ist zwar schon seit März nicht mehr aktiv, aber die Verantwortlichen befinden sich immer noch auf freiem Fuß.
Das Rustock-Botnet war wohl der bisher weltweit größte Spamverteiler. PCs, die mit dem Rustock-Rootkit infiziert waren, konnten bis zu 25.000 Spam-E-Mails pro Stunde versenden. Es soll insgesamt mehr als eine Million befallener Windows-PCs gegeben haben, die täglich für Milliarden Spam-E-Mails verantwortlich waren.
Im März 2011 war damit Schluss. Auf Initiative von Microsoft konnte der Kontroll-Server des Botnetzes abgeschaltet und beschlagnahmt werden. Internet-Provider sorgten dann noch für eine Blockade der IP-Adressen, über die das Botnetz gesteuert wurde.
Es besteht allerdings die Gefahr, dass sich das Botnetz reaktivieren lässt. Immer noch sind Zehntausende PCs mit dem Rootkit infiziert. Die ehemaligen Betreiber oder andere Personen, die Kenntnis über die Funktionsweise haben, müssten nur eine neue Server-Infrastruktur aufbauen.
Microsoft will daher weitere Informationen zu den Betreibern sammeln, um strafrechtliche Schritte einleiten zu können. Das Kopfgeld von 250.000 US-Dollar soll dabei helfen und wohl auch den Druck auf die ehemaligen Rustock-Betreiber erhöhen.
So können Sie sich schützen
In Deutschland ist die Anzahl der Rustock-Zombie-PCs wahrscheinlich nicht so hoch wie in Indien oder anderen Ländern, aber immer noch sind auch in Deutschland wohl mehrere Zehntausend Rechner befallen. Das Rootkit wird von allen namenhaften Virenscannern erkannt und auch das Microsoft Windows-Tool zum Entfernen bösartiger Software sollte den Schädling melden. Voraussetzung dafür sind aber aktuelle Virensignaturen. Für eine Überprüfung des PCs kann auch ein kostenloses Live-System auf Linux-Basis hilfreich sein. Bootfähige CDs, mit denen sich der Rechner prüfen und säubern lässt sowie weitere Infos zu Botnetzen, gibt es beispielsweise auf der Internet-Seite des Anti-Botnet Beratungszentrums.
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