Industrie vertraut auf IT-Sicherheitsexperten

Vertrauen in die IT-Sicherheit ist für die Industrie enorm wichtig. Ausnahmslos alle Industrieunternehmen (100 Prozent) gaben in einer Umfrage des Digitalverbandes Bitkom an, qualifizierte IT-Sicherheitskräfte für eine geeignete Maßnahme im Kampf gegen Datendiebstahl, Industriespionage oder Sabotage zu halten. Umgekehrt können Sicherheitsvorfälle zum Vertrauensverlust der Kunden führen.

Befragt wurden hierfür 503 Industrieunternehmen ab 10 Mitarbeitern. Die Interviews wurden dabei telefonisch mit Führungskräften durchgeführt, die für den Schutz ihres Unternehmens verantwortlich sind.

Grundsätzlich ist es nichts Neues, dass die Mitarbeiter als eines der größten Sicherheitsrisiken gelten. Schulungen der Mitarbeiter zu Sicherheitsthemen sind für 99 Prozent des produzierenden Gewerbes deshalb unerlässlich.

Auch neuere Technologien wie die Blockchain oder Künstliche Intelligenz (KI) werden mittlerweile als recht nützliche Mittel gegen Cyberattacken angesehen. Rund zwei Drittel (67 Prozent) sehen dabei großes Potenzial in der Blockchain. Weitere 25 Prozent halten die Technologie ebenfalls als "eher geeignet", wenn auch nicht als Mittel erster Wahl.

Das Vertrauen in KI ist nicht ganz so hoch wie in die Blockchain. Dennoch halten rund 48 Prozent die automatische Erkennung von Unregelmäßigkeiten in Netzwerkdaten auf KI-Basis für eine sehr geeignete Schutzmaßnahme. Indessen misstrauen 44 Prozent der KI-Technologie.

Blockchain und KI lassen sich allerdings nicht direkt miteinander vergleichen. Ihr Einsatzgebiet unterscheidet sich dafür zu sehr. "Per Blockchain lassen sich elektronische Identitäten sicher verwalten und Zugriffe auf Daten besser kontrollieren." KI hingegen erkenne Abweichungen vom normalen Nutzerverhalten, so Susanne Dehmel, Mitglied der Bitkom-Geschäftsleitung.

Je besser die Cybersicherheit, desto besser sehen die deutschen Unternehmen auch ihre Wettbewerbsfähigkeit. Damit würden man als vertrauenswürdiger Partner wahrgenommen und weiterempfohlen werden, so 52 Prozent der Umfrageteilnehmer einer weiteren Studie. Diese wurde von einem Markforschungsinstitut im Auftrag des neuen Cyber Security Summit Command Control unter 300 Fach- und Führungskräften mit Entscheidungsbefugnis für die digitale Sicherheit in Deutschland durchgeführt.

Die Umfrage ergab zudem, dass nur knapp jedes zweite Unternehmen sich für gut oder sehr gut geschützt einstuft. Im Bereich kritische Infrastruktur sind immerhin 75 Prozent mit dem aktuellen Schutzniveau zufrieden. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass rund 60 Prozent der Umfrageteilnehmer im kommenden Jahr Investitionen in die Cyber Security planen.

Der Kampf gegen digitale Angreifer betrifft annähernd jedes Unternehmen. Die Messe München möchte den Firmen nun eine gemeinsame Plattform bieten, sich über dieses Thema auszutauschen und zu vernetzten. Aus diesem Grund findet dieses Jahr erstmals der Cyber Security Summit Command Control vom 20. bis 22. September in München statt. Die Veranstaltung richtet sich an Geschäftsführer, CEOs, CISOs, CIOs, CROs sowie alle weiteren Entscheider, die an der Digitalisierung eines Unternehmens beteiligt sind.

Den Mittelpunkt der Veranstaltung bilden dabei verschiedene Fortbildungs- und Netzwerkangebote. Und auch die Speakers-Liste kann sich sehen lassen. Darunter etwa Eugene Kaspersky, CEO und Gründer von Kaspersky Lab sowie der ehemalige CIO des US-Verteidigungsministeriums Terry Halvorsen.