Sicherheit

Hacker stehlen Quellcode von Norton-Antivirus

von - 12.01.2012
Hacker stehlen Quellcode von Norton-Antivirus
Die Hackergruppe „The Lords of Dharmaraja“ hat offenbar Teile des Quellcodes von Norton-Antivirus erbeutet. Die Dateien sollen auf einem Server beim Nachrichtendienst des indischen Militärs gelegen haben.
Um die im Source-Code enthaltenen Informationen mit ihren „Brüdern und Anhängern“ zu teilen, haben die Hacker den gestohlenen Code auf Pastebin veröffentlicht. Die Inhalte wurden aber zwischenzeitlich wieder entfernt. Die Zeit dürfte jedoch für Interessierte zum Kopieren ausgereicht haben.
Den Hackern soll es gelungen sein, in ein Netzwerk des indischen Militärgeheimdienstes einzubrechen. Darüber konnten sie sich Zugang zum Sourcecode von zwölf Softwarefirmen und offenbar auch zu anderen Daten verschaffen. Dharmaraja behauptet nun, dass Apple, Nokia und RIM dem indischen Geheimdienst Zugang zu den E-Mails ihrer Kunden gewährt. Damit stelle Apple Abhörhintertüren für die Regierung bereit. Mit einer Abhörschnittstelle soll die indische Regierung auch E-Mails eingesehen haben, bei denen es um Sicherheitsfragen zwischen den USA und China gegangen sein soll. Die indische Regierung hatte RIM im vergangenen Jahr ein Ultimatum gestellt, bei dem sie Zugang zu der E-Mail-Kommunikation über Blackberrys verlangt hat. Zum Beweis stellten die Hacker auch Teile der E-Mail-Korrespondenz des Kongressausschusses ins Internet.
Die bereits veröffentlichten Quellcodes liefern Informationen über interne Funktionen von Norton Antivirus. Weitere Code-Fragmente des Quellcodes will die Hackergruppe demnächst ins Internet stellen. „The Lords of Dharmaraja“ behaupten, dass es sich dabei um den Code des aktuellen Symantec-Produkts handeln würde.
Symantec hat dagegen mitgeteilt, dass ein Teil des Codes von zwei älteren Enterprise-Produkten stamme. Deswegen seien die Endkunden nicht durch die Veröffentlichung gefährdet. Außerdem gäbe es laut Symantec keine Anzeichen für eine Beeinträchtigung der Funktionalität oder der Sicherheit der Symantec-Sicherheitsprodukte. Allerdings werde der Vorfall genauer untersucht. Aufgrund der noch wenig aussagekräftigen Details könne die Firma derzeit noch keine weiteren Angaben für betroffene Kunden liefern.
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