Avira blockiert Millionen Windows-Rechner

Nach einem Update mit dem Service Packs 0 (SP0) reagierte die Verhaltensüberwachung ProActiv des Avira-Scanners empfindlich auf einige Systemprogramme. Laut einem Bericht im Avirablog sind davon beispielsweise cmd.exe, rundll32.exe, taskeng.exe, wuauclt.exe, dllhost.exe, iexplore.exe, notepad.exe und regedit.exe betroffen. Auch Anwendungen wie Microsoft Office, Opera und der Google-Updater werden blockiert.

Die ProActiv-Funktion gibt es in verschiedenen 32-Bit-Versionen des Scanners, etwa bei Avira Antivirus Premium 2012 aber auch in den Versionen für Geschäftskunden. 64-Bit-Versionen und das verbreitete Avira Free Antivirus sind nicht betroffen. Bei der kostenlosen Version fehlt die verhaltensbasierende Erkennung.

Im Avira-Forum heißt es, dass das Update ziemlich katastrophale Folgen hatte. Dort berichtet ein Betroffener, dass in seiner Firma aufgrund des Updates alle 100 Rechner stillstehen würden. Nach Angaben von Avira wurde das Update bereits über 70 Millionen Mal heruntergeladen. Inzwischen hat das Unternehmen die Downloads allerdings gestoppt. Das Unternehmen rät seinen Nutzern, die Verhaltensüberwachung ProActiv zu deaktivieren. Dazu gehen Sie in Avira über [F8] auf „Einstellungen“. Dort aktivieren Sie über den Schalter links oben den Expertenmodus. Unter „Echtzeit Scanner, ProActiv“ entfernen Sie das Häkchen bei „Avira ProActiv aktivieren“. Sollte Windows nicht mehr starten, nehmen Sie diese Änderung im abgesicherten Modus vor ([F8] Taste kurz vor Windows-Start).

Inzwischen hat Avira ein neues Update herausgebracht, mit dem sich das Problem beheben lässt. Anwender sollen über das Avira Control Center und „Update, Produktupdate starten“ ein manuelles Update durchführen.

Mit dem Update wird allerdings die Verhaltensüberwachung ProActiv nicht repariert sonder komplett entfernt. Ab wann das Programm-Modul wieder verfügbar sein wird, ist bisher nicht bekannt.