Angriffe auf Bankkunden immer zielgerichteter

Hacker haben in den vergangenen Monaten vermehrt Jagd auf Nutzer von Internet-Banking gemacht. Der aktuellste Trend bei Online-Übergriffen auf Internet-Bankkunden: Angriffe mit regionalem oder nationalem Zuschnitt. So registrierte das Sicherheits-Unternehmen Trend Micro eine regelrechte Angriffswelle auf Bankkunden in Osteuropa. 87 Prozent der Opfer stammten dabei aus Russland und der Ukraine.

Interessant ist der hohe Grad an Zielgenauigkeit. Bei genauerer Analyse stellte sich heraus, dass die Onlinegangster eine Variante des mittlerweile in Untergrundforen kostenlos erhältlichen Banktrojaners Zeus für ihre Kampagne verwendeten. Dieser stiehlt persönliche Bankinformationen wie Kontonummern, Benutzernamen und PINs, so dass die Kriminellen sich Zugang zum Online-Bankkonto des Opfers verschaffen können. Der Länderzuschnitt dieses Angriffs war das Resultat zusätzlicher Module, die es nur auf bestimmte Bankensysteme abgesehen hatten.

Solche Angriffswellen sind Trend Micro zufolge kein Einzelfall. Erst Kurzem erfolgte eine ähnliche Attacke auf japanische Bankkunden, wobei die Software Citadel zum Einsatz kam, eine Abwandlung von Zeus. Diese Schad-Software ist für wenig Geld zu haben. Der Preisverfall bei Banking-Trojanern erklärt auch die deutliche Zunahme der Angriffe auf Online-Bankkunden weltweit. Allein zwischen dem ersten und dem zweiten Quartal dieses Jahres stieg ihre Zahl um 29 Prozent. Dieser Trend spiegelt sich auch bei den Neuinfektionen von Rechnern in Deutschland wider. Wurden hierzulande im Mai und Juni 2013 jeweils etwas mehr als 500 PCs neu infiziert, waren es im Juli 2.314.

Beides zusammen - regionaler Zuschnitt und Preisverfall - lassen für die Zukunft nichts Gutes erwarten.