Samsonite Attack Safety

Abhörsicheres Reisepass-Etui für Paranoiker

von - 29.07.2013
Von Samsonite gibt es eine abhörsichere Reisepasshülle: Eine eingearbeitete Schutzschicht soll verhindern, dass sich RFID-Chips auf Ausweisen auslesen lassen.
Foto: Stiftung Warentest
Von Samsonite gibt es eine abhörsichere Reisepasshülle: Eine eingearbeitete Schutzschicht soll verhindern, dass sich RFID-Chips auf Ausweisen auslesen lassen.
Der Kofferhersteller Samsonite bietet mehrere Geldbörsen, Kreditkarten-Etuis und Reisepasshüllen mit einer abschirmenden Schutzschicht namens Attack Safety an. Die eingearbeitete Schutzschicht soll verhindern, dass sich RFID-Chips auslesen lassen.
Diese Funkchips befinden sich unter anderem auf dem neuen Personalausweis, auf einigen Kreditkarten und auf Plastikkarten, wie sie etwa als Zahlungsmittel in Kantinen zum Einsatz kommen.
Die Stiftung Warentest hat sich die abhörsichere Reisepasshülle mit Attack Safety von Samsonite für rund 25 Euro näher angesehen und in der Praxis ausprobiert, ob die Schutzschicht wirklich vor Schnüffelangriffen schützt.
Im Test zeigte sich, dass die Schutzschicht alle RFID-Chips im Inneren der Hülle so stark abschirmte, dass sie kaum noch ausgelesen werden konnten. Dabei lag die Abschirmung laut Stiftung Warentest zwischen 50 dB und 60 dB. Das entspricht einer Reduzierung von 99 Prozent.
Dabei wirkte die Schutzschicht gleich doppelt: Sie schwächte sowohl das Signal von außen, als auch das ohnehin deutlich schwächere Antwortsignal der RFID-Chips im Inneren der Hülle.

Schutzschicht aus Alufolie

Wer im Futter der Reisepasshülle ein besonderes Schutzmaterial vermutet, wird überrascht sein: Im Innenfutter der getesteten Hülle befinden sich lediglich mehrere Schichten Alufolie.
Laut Stiftung Warentest ließ sich mit üblicher Alufolie, die es in jedem Haushalt gibt, die gleiche Wirkung erzielen.

Was genau ist RFID?

RFID steht für Radio Frequency Identification. Dabei handelt es sich um eine Funktechnik zum Datenaustausch über kurze Entfernungen.
Ein typischer Einsatzzweck von RFID-Chips sind in Bekleidungsgeschäften spezielle Etiketten zur Warensicherung. Diese sorgen dafür, dass wenn jemand ohne zu Bezahlen ein Ware aus dem Laden entwendet, dass dann ein Warnton ausgelöst wird.
Doch RFID-Chips können auch mehr: In Ausweispapieren speichern sie sensible Informationen über den Besitzer des Dokuments. Dazu zählen zum Beispiel der Name, das Geburtsdatum und unter Umständen sogar die Fingerabdrücke.

Fazit

Wer sich gerade wegen der Berichterstattungen in den letzten Wochen über diverse staatliche Schnüffelaktionen unwohl fühlt und sich auch vor Kriminellen schützen will, für den eignet sich ein abhörsicheres Portemonnaie oder Reisepass-Etui.
Doch auch ohne Schutzschichten aus Alu ist die Gefahr recht gering, dass jemand einen Ausweis einfach so auslesen kann: Zum Auslesen benötigt man ein vom Bundesverwaltungsamt vergebenes spezielles Sicherheitszertifikat. Zudem benötigt der Angreifer auch noch eine auf dem Ausweis gedruckte Nummer, die für den Zugriff auf die biometrischen Daten notwendig ist.
Die Technik RFID funktioniert übrigens so ähnlich wie die Technik NFC (Near Field Communication), die in vielen Smartphones und Tablet-PCs eingebaut ist. Wie die Technik im Detail funktioniert, lesen Sie im Artikel „Alles über Near Field Communication“.
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