Newsreader-Dienst von AOL

Lange Zeit schien es eher still um RSS-Newsdienste wie den Google Reader zu sein, doch im Zuge wachsender Nachfrage nach Nachrichten-Apps für Smartphones und Tablets finden die Angebote wieder regen Zuspruch. Das hält Google allerdings nicht davon ab, den hauseigenen Reader kommende Woche vom Netz zu nehmen. Das zuletzt stark erweiterte und um ein Web-Frontend ergänzte Feedly ist einer der derzeit mächtigsten Feed-Dienste. Ebenfalls technisch und inhaltlich interessant ist Netvibes. Nun bringen sich AOL und möglicherweise auch Facebook mit einem eigenen Newsreader als mögliche Alternative zum sterbenden Google Reader in Stellung.

Mit einem Newsreader-Dienst wie Feedly lassen sich Nachrichtenkanäle (Feeds) abonnieren, im Browser abrufen und mit Mobilgeräten synchronisieren. AOL hat den neuen News-Dienst namens AOL Reader bereits in einer Vorabversion ins Netz gestellt. Anmelden kann man sich mit seinem AOL-, Facebook-, Google- oder Twitter-Konto. Anschließend lassen sich Profile aus anderen RSS-Diensten einlesen. Dann geht es wie beim Google-Vorbild ans abonnieren themenspezifischer News-Kanäle, anhand derer die Inhalte zusammengestellt und präsentiert werden. Für die Darstellung auf dem Bildschirm im Browser stehen mehrere Anordnungen zur Auswahl. Praktisch sind die Möglichkeiten zum Taggen von News mittels Stichwörtern.

Auch Facebook dürfte mit Hochdruck an einem eigenen Newsdienst arbeiten – Codename „Reader“. Allerdings soll der Dienst von Facebook keine RSS-Kanäle bereitstellen, sondern lediglich die Inhalte der Facebook-Nutzer in neuer Form zusammentragen.

AOL hat bereits eine Programmierschnittstelle für Apps bereitgestellt, sodass zu erwarten ist, dass in Kürze Android- und iOS-Apps auf den News-Dienst von AOL zugreifen und sich damit synchronisieren werden.