Bundesnetzagentur

Jahresbericht zur Breitbandmessung - „Ergebnisse noch nicht zufriedenstellend“

von - 14.06.2022
Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur
Foto: Bundesnetzagentur
Der Jahresbericht der Bundesnetzagentur zur Breitbandmessung gibt ein Stimmungsbild zur Zufriedenheit der Nutzer mit ihrem Internetanschluss. Die Ergebnisse zeigen: Es gibt immer noch viel zu tun für die Anbieter.
Die Bundesnetzagentur hat die Ergebnisse ihres sechsten Jahresberichts zur Breitbandmessung veröffentlicht. Dieser umfasst den Zeitraum vom 1. Oktober 2020 bis zum 30. September 2021, wobei für die Messung mit der Desktop-App 167.985 und für die Browser-Messung 315.638 valide Messungen gezählt wurden. Im Mobilfunk waren es 441.233 Messungen.
Im Festnetz erhielten demnach 83,5 Prozent der Nutzer über alle Bandbreiten und Anbieter hinweg im Download mindestens die Hälfte der vertraglich vereinbarten maximalen Datenübertragungsrate. Nur bei 36,5 Prozent der Nutzer wurde diese voll erreicht oder sogar überschritten.
Zwischen den einzelnen Bandbreiteklassen und Anbietern fielen die Ergebnisse unterschiedlich aus. Bezogen auf die absolute Datenübertragungsrate unterscheiden sich die Internetfirmen - auch technologiebedingt - zum Teil sehr deutlich voneinander. Die meisten Kunden (80,3 Prozent) waren jedoch mit der Leistung ihres Breitbandanschlusses zufrieden (Noten 1 bis 3). Weniger als 10 Prozent der Kunden bewerteten ihren Anschluss mit den Noten 5 oder 6.

Mobilfunk hinkt Festnetz hinterher

Im Mobilfunk lag das generelle Niveau erneut deutlich unter dem im Festnetz. Über alle Bandbreiteklassen und Anbieter hinweg erhielten im Download 20,1 Prozent der Nutzer mindestens die Hälfte der vertraglich vereinbarten geschätzten maximalen Datenübertragungsrate; gerade einmal bei 2,6 Prozent der Nutzer wurde diese voll erreicht oder überschritten.
In höheren Bandbreiteklassen wurden tendenziell niedrigere Prozentwerte in Bezug auf das Erreichen der vertraglich vereinbarten geschätzten maximalen Datenübertragungsrate festgestellt. Auch im Mobilfunk zeigen sich wie im Festnetz hinsichtlich der Anbieter Unterschiede.
Die Endkunden bewerteten die Anbieter weit überwiegend mit Noten von 1 bis 3. Dass der in der Breitbandmessung ermittelte Verhältniswert wieder auf einem niedrigen Niveau lag, legt laut der Bundesnetzagentur weiterhin den Schluss nahe, dass die Nutzer bei mobilen Breitbandanschlüssen eher die Mobilität und die zur Verfügung stehende absolute Datenübertragungsrate bewerten als das Erreichen der in Aussicht gestellten Datenübertragungsrate.
Das Fazit von Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur: „Die Ergebnisse sind noch nicht zufriedenstellend. Kunden erreichen weiterhin oft nicht die versprochene Internetgeschwindigkeit.“
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