VATM-Studie

Deutlich mehr Bundesbürger haben Zugriff auf Glasfaser-Internet

von - 29.10.2021
FTTH
Foto: Matthias Pahl/Shutterstock
Eine neue Studie des VATM zeigt, dass der Glasfaserausbau hierzulande zuletzt deutliche Fortschritte gemacht hat. Deutschland sei beileibe keine "digitale Wüste", betonte Studienautor Torsten Gerpott. Das Problem liege in der Anwendungsebene.
Immer mehr Bundesbürger können daheim sehr schnell im Internet surfen. Bis Jahresende seien in Deutschland schätzungsweise 7,5 Millionen reine Glasfaser-Anschlüsse betriebsbereit, heißt es in einer nun veröffentlichten Studie von Dialog Consult im Auftrag des Telekommunikations-Branchenverbandes VATM. Im vergangenen Jahr waren es 5,4 Millionen. "Das ist ein erheblicher Zuwachs", sagte Studienautor Torsten Gerpott. "Trotz Corona-Einschränkungen ist massiv gebaut worden." Die Deutsche Telekom und Wettbewerber wie die Deutsche Glasfaser kamen dabei gut voran.
Es geht um "Fiber to the Home" (FTTH) oder "Fiber to the Building" (FTTB) - also Glasfaser, die auch auf der letzten Strecke bis zur Wohnung oder zumindest bis zum Gebäude liegt und nicht nur bis zum grauen Schaltschrank in der Straße. Solche Verbindungen gelten als besonders schnell und stabil. Bei anderen Übertragungsarten ist ebenfalls Glasfaser verbaut, aber nicht auf der kompletten Strecke - daher spricht man bei FTTH und FTTB von "reinen" Glasfaseranschlüssen.
Nur ein Drittel der bereitliegenden reinen Glasfaser-Anschlüsse sind der Studie zufolge aktiviert - bei den anderen verzichten die Bewohner auf eine Nutzung. Der Telekommunikations-Professor Gerpott rechnet aber damit, dass künftig deutlich mehr Menschen von der Möglichkeit eines Glasfaser-Internetvertrags Gebrauch machen werden.
Nicht nur mit FTTH oder FTTB ist beim Surfen Gigabit-Tempo möglich, sondern auch mit Fernsehkabeln, die mit der "Docsis 3.1"-Technologie aufgerüstet wurden. Hierauf setzen Vodafone und andere Firmen - die Zahl der über diese Technologie erreichbaren Haushalte steigt in diesem Jahr der Studie zufolge um 1,2 Millionen auf 23,9 Millionen. Fast vier Millionen Haushalte haben sogar die Auswahl zwischen reiner Glasfaser und Fernsehkabeln, um Gigabit-Geschwindigkeiten zu bekommen. Rechnet man diese Dopplungen heraus, haben insgesamt 27,5 Millionen Haushalte die Möglichkeit, sehr schnelles Festnetz-Internet zu bekommen - also zwei Drittel aller Haushalte.
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