Google singt Loblied auf die Cloud

Die Cloud bei MediaMarktSaturn, Kaeser und der Commerzbank

von - 20.11.2018
Gregor Hohpe
Gregor Hohpe, Technical Director, CTO Office bei Google Cloud
(Quelle: Google Cloud)
Einen praxisnahen Einsatz der Cloud veranschaulichen bei der Keynote zudem die Google-Kunden MediaMarktSaturn, der Druckluft-Spezialist Kaeser Kompressoren sowie die Commerzbank. So setzt beispielsweise der Retail-Experte MediaMarktSaturn seit 2018 auf eine einheitliche digitale Plattform auf Basis der Google Cloud. Dort werden unter anderem die täglich 6 Millionen On- und Offline-Kunden betreut. Und da der Trend immer mehr zu Online- und Mobile Shopping geht, ist eine flexible und gleichermaßen skalierbare sowie performante Lösung von größter Bedeutung. Die Umsetzung einer einheitlichen Plattform fällt allerdings gar nicht so einfach aus, da MediaMarktSaturn in vielen Ländern aktiv ist und viele Standorte auf unterschiedliche Technologien setzen, wobei auch noch einige Lösungen on-prem genutzt werden.
Konkret setzt etwa der Webshop von MediaMarktSaturn teilweise auf die Technologie der Google Cloud Platform (GCP). Data-Lake-Lösungen und Advanced Analytics werden ebenso über Google realisiert. Und für den Google Assistant ist bereits seit vergangenem Jahr eine Anbindung (Action) vorhanden.

Smarte Zusammenarbeit bei Kaeser

Unterdessen nutzt das Traditionsunternehmen Kaeser die Google Cloud, um die Zusammenarbeit und Kommunikation seiner Mitarbeiter zu optimieren. Dafür wurden alle Mail-, Kalender- und Office-Anwendungen der 6.000 Mitarbeiter weltweit in die G Suite migriert.
Durch diesen Schritt sei speziell die Kooperation mit kleineren Partnern und Kunden verbessert worden, berichtet CIO Falko Lameter. "Die G Suite gibt uns von überall und von jedem Gerät aus die Möglichkeit, auf unsere wichtigen Daten und Dokumente zuzugreifen. Das verbessert nicht nur erheblich die Arbeit unterwegs, sondern vor allem auch die Zusammenarbeit zwischen den Teams."
Das Ziel der Digitalisierung hat Kaeser damit aber noch nicht erreicht. Künftig wolle man mit intelligenten Lösungen Verkaufsprozesse und die Logistik optimieren.

Wie die Commerzbank in die Cloud geht

Dass der Weg in die Cloud nicht immer ganz so einfach ist, berichtet hingegen Jörg Hessenmüller, Divisional Board Manager, Group Management Development und Strategy bei der Commerzbank. In der 148-jährigen Geschichte des Geldhauses haben sich zahllose Legacy-Prozesse und alte Infrastruktur angesammelt, die es zu modernisieren und zu optimieren gilt. Mit der Cloud will die Bank nun eine kulturelle Veränderung im eigenen Haus einleiten und den Weg frei für neue Produkte machen.
So arbeitet das Geldhaus momentan etwa an Prototypen für bessere Finanzierungsmodelle, Liquiditätsberechnungen für Kunden sowie an neuen Risk-Management-Ansätzen. Mit der Cloud soll die Commerzbank 4.0 einfacher, schneller und besser werden - so die Zielsetzung.

Allheilmittel Cloud

Brezen-Detector
Konzept eines Brezen-Detectors auf Basis der AutoML Vision API
Insgesamt zeigt Google auf seiner Veranstaltung in München imposant, was heute durch die Cloud schon alles möglich ist. Wer allerdings neue Lösungen auf dem Cloud Summit erwartet hat, wurde enttäuscht. Sämtliche präsentierten Technologien hat der Anbieter bereits im Laufe des Jahres im Rahmen von Blogeinträgen oder auf vorangegangenen Veranstaltungen vorgestellt - wenn man einmal vom AutoML-basierten Brezen-Detector absieht, der für einige Lacher auf und vor der Keynote-Bühne gesorgt hat.
Die für viele Unternehmen noch immer brandaktuelle Datenschutz-Thematik rund um die DSGVO hat Google hingegen nicht adressiert. Offenbar ist dieser Punkt auf der Tagesordnung hinfällig, da man ja ohnehin die sichersten Cloud-Lösungen am Markt bieten will.
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