Weg von Apple und Google

VW und LG arbeiten an Connected-Car-Plattform

von - 07.07.2016
Connected Car Cockpit
Foto: Syda Productions / Shutterstock.com
Es ist ein deutliches Zeichen von Volkswagen: Der Konzern entwickelt eine eigene Plattform für vernetzte Autos - und kooperiert dabei lieber mit dem Elektronik-Anbieter LG aus Südkorea als mit Apple oder Google.
Volkswagen hat sich mit dem südkoreanischen Elektronik-Riesen LG zusammengetan, um gemeinsam eine Plattform für vernetzte Autos zu entwickeln.
Sie soll den Fahrern unter anderem Zugang zu ortsbasierten Diensten sowie Geräten im Smart Home wie Beleuchtung oder Sicherheitssysteme bieten, erklärte Volkswagen. Dazu gehört auch ein "Benachrichtigungs-Center", in dem relevante Mitteilungen und Empfehlungen angezeigt werden.
Mit der Partnerschaft zeigt der Konzern, dass er stärker auf eigene Lösungen setzt, statt sich auf Plattformen von Google und Apple zu stützen. Die beiden Smartphone-Schwergewichte bieten Software an, mit der sich Smartphones besser an Infotainment-Systeme der Autos anschließen lassen und auch den Zugang zu diversen Online-Diensten bieten. Google baute zudem die nächste Android-Version "Nougat" so aus, dass sie auch als Betriebssystem der Bordcomputer dienen kann.

Unabhängigkeit absichern

Aus der Branche war zugleich immer wieder zu hören, dass Autohersteller die Sorge hätten, an Google und Apple zu viele Daten abzutreten, mit denen sie selbst Geschäftsmodelle aufbauen könnten. Die deutschen Autobauer zeigten bereits den Willen, viel Geld in die Hand zu nehmen, um ihre Unabhängigkeit abzusichern: BMW, Daimler und die VW-Tochter Audi kauften Nokia im vergangenen Jahr für mehr als 2,5 Milliarden Dollar den Kartendienst Here ab.
Mit LG arbeitete VW schon seit einiger Zeit bei Vernetzungs-Projekten zusammen. Unter anderem wurde schon Anfang 2015 bei der Technik-Messe CES die Möglichkeit, ein Auto per Smartwatch zu steuern, mit einer noch unveröffentlichten LG-Uhr demonstriert.
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