Cookie Clearinghouse

Firefox will Privatsphäre stärker schützen

von - 20.06.2013
Firefox will künftig besser vor Webseiten-Tracking schützen. Anhand von Positiv- und Negativlisten des Projekts Cookie Clearinghouse soll der Browser entscheiden, welche Cookies er blockiert.
Foto: Cookie Clearinghouse
Firefox will künftig besser vor Webseiten-Tracking schützen. Anhand von Positiv- und Negativlisten des Projekts Cookie Clearinghouse soll der Browser entscheiden, welche Cookies er blockiert.
Immer mehr Webseiten nutzen Website-Tracking — das Verfolgen der Aktivitäten der Seitenbesucher. Zwar unterstützen viele aktuelle Browser den Tracking-Schutz „Do not Track“, der einer Webseite mitteilt, dass der Besucher nicht mit der Überwachung des seitenübergreifenden Surfverhaltens einverstanden ist. Allerdings sind die Webseiten nicht daran gebunden.
Do not Track: Firefox teilt mit dieser Technik einer Webseite mit, dass der Besucher nicht verfolgt werden möchte. Daran muss sich eine Webseite aber nicht halten
Do not Track: Firefox teilt mit dieser Technik einer Webseite mit, dass der Besucher nicht verfolgt werden möchte. Daran muss sich eine Webseite aber nicht halten
Das geht den Entwicklern des Firefox-Browsers aber nicht weit genug. Sie möchten die Privatsphäre beim Internetsurfen stärker schützen und daher den Umgang mit Cookies weiter verbessern, wie Brendan Eich, Technik-Chef von Mozilla auf seinem Weblog mitteilt. Da für das Verfolgen der Besucher Cookies verwendet werden, ist ein Blockieren der entsprechenden Cookies die effektivste Möglichkeit, um das Tracking zu verhindern.
Die Cookies für das Verfolgen der Besucher kommen meist nicht von der besuchten Webseite selbst, sondern von anderen Servern. Dazu gehören zum Beispiel Server, die Werbung auf einer Seite einblenden.
Ein komplettes Blockieren aller Cookies von fremden Webseiten ist aber laut Brendan Eich keine Lösung. Denn damit würde man auch Cookies blockieren, die von der besuchten Seite stammen, aber eine andere Domain nutzen. So kann es sein, dass man zum Beispiel die Webseite www.foo.com besucht, dieser aber einen Cookie von der Domain www.foocdn.com setzt.
Andersrum kann es passieren, dass ein Seitenbesucher versehentlich auf eine Anzeige klickt und schon landet ein Cookie des Werbe-Servers auf dem Rechner. Da der Besucher die Anzeige aktiv angeklickt hat, kann der Browser nicht wissen, ob es ein Versehen war oder nicht und ob er den Cookie akzeptieren darf.

Cookie Clearingshouse

Abhilfe soll das Projekt Cookie Clearinghouse (CCH) des Center for Internet and Society an der US-amerikanischen Stanford-Universität schaffen.
Das Projekt arbeitet mit zwei Listen: Einer Positivliste mit Cookies, welche die Privatspähre nicht beeinträchtigen, und einer Negativliste mit unerwünschten Cookies.
Die Listen sollen kostenlos im Internet zur Verfügung stehen. So können Browser die Listen nutzen und anhand dieser entscheiden, welche Cookies sie blockieren. Dabei soll es Unternehmen ermöglicht werden zu widersprechen, wenn ihre Cookies fälschlicherweise auf der Negativliste landen.
Weitere Details zum Projekt Cookie Clearingshouse gibt es hier.

Fazit

Die Idee hinter dem Projekt Cookie Clearinghouse (CCH) klingt gut und könnte ein wichtiger Schritt wieder in Richtung Privatsphäre beim Surfen sein. Noch steht das Projekt aber am Anfang — wann es einsatzbereit ist, ist noch nicht bekannt.
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