Angriff auf eBay, Craigslist und Amazon

Facebook startet Online-Marktplatz

von - 04.10.2016
Marktplatz
Foto: Facebook
Facebook geht einen Schritt weiter in Sachen Social Commerce: Das soziale Netzwerk launcht einen Online-Marktplatz. Dieser hat allerdings eher Flohmarkt-Charme, gewerbliches Handeln ist aufgrund der Verkaufsmethode schwierig.
E-Commerce- beziehungsweise Social-Commerce-Aktivitäten gibt es bei Facebook bereits seit Längerem. Aktuell verkaufen und kaufen über 450 Millionen Menschen jeden Monat in dem Netzwerk oder über das Netzwerk Waren. Das läuft vornehmlich jedoch noch in speziellen Gruppen ab. Nun geht das Zuckerberg-Imperium einen Schritt weiter und launcht mit "Marketplace" ein neues Feature, das die Handelsfunktion in und auf der Plattform weiter pushen soll.
Facebook-Marktplatz
Facebook-Marktplatz: Der neue Dienst soll eBay, Craigslist und Amazon Konkurrenz machen.
(Quelle: Facebook)
Der neue Online-Marktplatz soll eine zentrale Anlaufstelle zum An- und Verkauf werden. Gefunden werden kann er künftig über ein Shop Icon am unteren Rand der Facebook-App. Bei Klick darauf öffnet er sich und Verkaufsfotos von Artikel aus der Nähe erscheinen.
Ein Klick auf das Bild führt dann zu den Details über Produkt und Verkäufer. Um spezielle Dinge zu finden, ist auch eine Suchfunktion inklusive Filtermöglichkeiten wie Ort, Kategorie oder Preis integriert. Es gibt auch die Möglichkeit durch Angebote zu browsen, etwa in der Kategorie "Elektronik" oder "Haushalt".

Verkauf über private Nachricht

Hat man sich für ein Produkt entschieden, kann man dem Verkäufer über den Marktplatz eine Nachricht schicken und ein Gebot einreichen respektive sein Interesse bekunden. Ab dem Zeitpunkt läuft die Transaktion nur noch zwischen diesen beiden Usern ab. Einen Kauf-Button gibt es nicht. Wie Facebook betont, kümmert sich das Netzwerk nicht um die Zahlungsabwicklung oder die Logistik.
Es gibt zudem keine Garantien für den sicheren Ablauf der Transaktionen, allerdings besteht Facebook auf die Klarnamenpflicht. Es dürfen zudem keine illegalen Artikel wie Drogen oder Waffen sowie Alkohol verkauft werden. Zudem bekommen Käufer den Standort des Verkäufers und die Zeit, die dieser schon auf Facebook aktiv ist, angezeigt.
Will ein Nutzer zum Verkäufer werden, tritt ein einfacher Listing-Prozess in Kraft: Er muss nur sein Produkt fotografieren, einen Namen, Beschreibung und Preis angeben, seinen Standort bestätigen und eine Kategorie auswählen. Dann kann er das Angebot posten.

Wenig Chance für gewerbliches Handeln

Auch wenn Facebook mit dem neuen Feature klar mit Anbietern wie eBay Kleinanzeigen, Craigslist oder Amazon konkurriert, ähnelt der Zuckerberg-Marktplatz eher einem Flohmarkt, gewerbliches Handeln scheint aufgrund der oben genannten Verkaufsmethode eher schwierig.
Facebook Marketplace ist zunächst für die mobile Nutzung optimiert. An einer Desktop-Version wird offenbar gearbeitet. Zunächst ist der Facebook Marktplatz nur in den USA, Großbritannien, Australien und Neuseeland über die App für Android und iOS verfügbar. Allerdings will Facebook das Angebot auf weitere Länder ausweiten.
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