Milliarden-Deal

Facebook kauft WhatsApp – und meine Daten?

von - 20.02.2014
Das soziale Netzwerk Facebook schluckt den Kurznachrichtendienst WhatsApp. Doch was passiert nun mit den Daten der WhatsApp-Nutzer? Landen künftig alle Daten bei Facebook?
Das soziale Netzwerk Facebook schluckt den Kurznachrichtendienst WhatsApp. Doch was passiert nun mit den Daten der WhatsApp-Nutzer? Landen künftig alle Daten bei Facebook?
Das größte soziale Netzwerk kauft den beliebtesten Kurznachrichtendienst: 19 Milliarden US-Dollar beziehungsweise knapp 14 Milliarden Euro lässt sich Facebook den Instant-Messaging-Dienst WhatsApp kosten. Was sich nun viele WhatsApp-Nutzer fragen: Landen meine bei WhatsApp übertragenen Daten bald auch bei der Datenkrake Facebook?
Mit Facebook und WhatsApp schließen sich zwei der größten Kommunikationsdienste der Welt zusammen: Facebook hat nach eigenen Angaben weltweit rund 1,2 Milliarden Nutzer. WhatsApp kommt auf 450 Millionen Nutzer, von denen 320 Millionen den Dienst täglich nutzen. Jeden Tag kommen eine Million Nutzer hinzu. In Deutschland nutzen rund 30 Millionen Smartphone-Nutzer WhatsApp.
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BBM (BlackBerry Messenger) - Während sich der ehemalige Smartphone-Pionier BlackBerry noch immer tief in der Krise befindet, erfreut sich der hauseigene Messenger BBM auf Android und iOS immer größerer Beliebtheit.
Google Hangouts - Googles Messenger Hangout bedient sich der WebRTC-Technologie und bietet so Plattform-unabhängige Voice- und Text-Chats mit Gruppenfunktionen und Sharing-Features.
Skype - zählt zu den beliebtesten Messengern und bietet seinen Nutzern VoIP-Telefonie, Gruppen- und Video-Chats sowie Datei-Sharing auf Smartphones, Tablets und PCs.
Viber - ähnelt im Funktionsumfang stark dem Wettbewerber Skype, allerdings können sich Nutzer hier allein durch ihre Telefonnummer registrieren. Viper gehört seit wenigen Tagen zu Japans größtem Onlinehändler Rakuten.

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Die 10 besten WhatsApp-Alternativen

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Auch wenn Facebook viele Nutzer hat und auch in Deutschland mehrere Millionen Nutzer Ihr Leben auf dem sozialen Netzwerk teilen – viele WhatsApp-Nutzer möchten ihre privaten Dinge nur mit ihren Kontakten teilen und keine Daten an Facebook weitergeben.

„Here’s what will change for you, our users: nothing.“

Der WhatsApp-Gründer Jan Koum beteuert im offiziellen Blog zwar, dass WhatsApp als eigenständiger Dienst erhalten bleiben soll – „Here’s what will change for you, our users: nothing.“ – doch was ist davon zu halten? Noch im Januar hat der WhatsApp-Gründer auf der DLD-Konferenz (Digital-Life-Design) dementiert, sein Unternehmen verkaufen zu wollen. Einen Monat später wechselt das Unternehmen den Besitzer.
Eines dürfte klar sein: Facebook investiert keine 14 Milliarden Euro in einen Dienst, um nicht selbst davon zu profitieren. Das sind für jeden der 450 Millionen WhatsApp-Nutzer immerhin rund 32 Euro. Daher kann man davon ausgehen, dass Facebook über kurz oder lang versuchen wird, so viele WhatsApp-Nutzer wie möglich in das eigene soziale Netzwerk zu locken.
Ansonsten müsste Facebook wohl lange warten, bis sich der Ankauf von WhatsApps rentiert. Der Kurznachrichtendienst hat zwar ein Geschäftsmodell und nimmt nach einem Jahr von jedem Nutzer 89 Cent ein – abzüglich Steuern, Gehälter für rund 50 Mitarbeiter und sonstiger Betriebskosten dürfte es aber einige Jahre dauern, bis Facebook seine 14 Milliarden wieder raus hat.
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