Zunächst in Amerika

Amazon erhöht Preise für Händler zum Weihnachtsgeschäft

von - 17.08.2022
Amazon Händler
Foto: Shutterstock / Tada Images
Händler, die über Amazon verkaufen und in die USA und Kanada liefern, müssen sich auf höhere Preise einstellen. Amazon hat für die "Holiday Season" einen Aufschlag von 35 US-Cent für jeden Artikel angekündigt, der via FBA abgewickelt wird.
Was in Deutschland "Weihnachtsgeschäft" genannt wird, ist in Nordamerika die "Holiday Season". In dieser Zeit machen amerikanische Onlinehändler ihre größten Umsätze. Amazon hat jetzt in einer Mail an US-Händler angekündigt, vom 15. Oktober 2022 bis zum 14. Januar 2023 einen Saison-Aufschlag zu kassieren. Das meldet das US-Nachrichtenportal CNBC unter Berufung auf entsprechende Mails.

35 Cent mehr

Konkret soll der Aufschlag für alle Händler gelten, die Bestellungen über Fullfilment by Amazon (FBA) abwickeln und in die USA oder Kanada liefern lassen. Die Zusatzgebühr soll demnach 35 US-Cent pro Artikel betragen und auf die ansonsten anfallenden FBA-Gebühren aufgeschlagen werden.
In der E-Mail, so berichtet CNBC, wirbt Amazon bei den betroffenen Händlern um Verständnis. Anders seien die steigenden Kosten nicht abzufangen. Es ist nicht das erste Mal, dass Amazon die Kostenschraube anzieht, wohl aber das erste Mal, dass ein Saisonzuschlag für die "Holiday Season" erhoben wird. Andere Fulfillment-Dienstleister wie FedEx oder UPS erheben regelmäßig solche Zuschläge. Auch die staatlich regulierte US Mail hat vor wenigen Tagen einen Antrag für eine Erhöhung ihrer Versandgebühren bei der zuständigen Aufsichtsbehörde eingereicht. 

Zuschläge auch in Deutschland?

Ob Amazon auch in Deutschland die FBA-Preise für das Weihnachtsgeschäft anheben wird, ist noch nicht bekannt. Eine entsprechende Anfrage der Redaktion wurde mit dem lapidaren Hinweis beantwortet, die angekündigten Aufschläge bezögen sich nur auf die USA und Kanada. Ob und wie Amazon auch in Deutschland auf den herrschenden Kostendruck reagieren wird, lässt sich deshalb noch nicht einschätzen. Allerdings zitierte CNBC Amazon-Chef Andy Jassy bereits im April 2022 mit den Worten: "Ab einem gewissen Punkt kann man nicht mehr alle Kostensteigerungen abfedern, wenn man ein Geschäft wirtschaftlich betreiben will." 
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