TRIM-Befehl

Android 4.3 beschleunigt den Geräte-Speicher

von - 30.07.2013
Android 4.3 unterstützt den von Solid State Drives bekannten TRIM-Befehl. Er optimiert den Flash-Speicher im Gerät und beschleunigt so das Speichern von Daten.
Foto: Fotolia - Kirill M.
Android 4.3 unterstützt den von Solid State Drives bekannten TRIM-Befehl. Er optimiert den Flash-Speicher im Gerät und beschleunigt so das Speichern von Daten.
Das Problem kennen viele Nutzer eines Android-Geräts: Je länger man das Gerät verwendet, desto langsamer wird es. Die Ursache dafür ist der Flash-Speicher, der auch in Solid State Drives (SSDs) zum Einsatz kommt.
Wie das Weblog AnandTech herausgefunden hat, unterstützt Android 4.3 nun auch den TRIM-Befehl. Damit löscht der Kontroller für den Flash-Speicher im Leerlauf nicht mehr benötigte Speicherzellen. Spätere Speichervorgänge erfolgen dann schneller.
Android 4.3 integriert dazu auf Googles Nexus-Geräten das Tool fstrim. Es teilt dem Kontroller mit, welche Dateien nicht mehr gebraucht werden, so dass dieser dann die entsprechenden Speicherzellen löscht.
Laut dem Weblog wird der fstrim-Befehl alle 24 Stunden ausgeführt. Dazu muss der Akku des Geräts mindestens zu 80 Prozent voll sein.  Wenn das Smartphone oder der Tablet-PC am Ladegerät hängt, dann reicht eine Akkuladung von 30 Prozent. Zudem darf das Gerät vor Ausführen des Befehls eine Stunde lang nicht genutzt worden sein.

So funktioniert der TRIM-Befehl

Solid State Drives und mobile Geräte verwenden Flash-Speicher. Wenn das Betriebssystem, etwa Android, eine Datei löscht, dann wird diese lediglich als gelöscht markiert. Die Datei selbst ist aber auf dem Flash-Speicher nach wie vor vorhanden.
Read-Modify-Write-Zyklus: So bezeichnet man bei Flash-Speichern, wie sie in mobilen Geräten und SSDs zum Einsatz kommen, das umständliche Löschen von Datenresten, bevor neue Daten abgelegt werden können
Read-Modify-Write-Zyklus: So bezeichnet man bei Flash-Speichern, wie sie in mobilen Geräten und SSDs zum Einsatz kommen, das umständliche Löschen von Datenresten, bevor neue Daten abgelegt werden können
Auf einem neuen Gerät mit viel freiem Speicherplatz ist das kein Problem. Wenn aber im Laufe der Zeit bereits viele Speicherzellen beschrieben wurden und nicht mehr viel freie Zellen verfügbar sind, dann wird das zu einem Problem. Denn: Flash-Speicherzellen lassen sich nicht überschreiben.
Wenn man nun auf dem Android-Gerät eine Datei speichert, dann muss der Kontroller erst einmal nicht mehr benötigte Speicherzellen löschen, um darin dann die neuen Daten abzulegen. Das bremst das Gerät aus. Man spricht dabei auch von Write Amplification. Auf Deutsch bedeutet das Schreib-Vervielfachung.
Und hier kommt nun der TRIM-Befehl ins Spiel: Er teilt dem Speicher-Kontroller regelmäßig mit, welche Daten nicht mehr benötigt werden. So kann der Kontroller im Leerlauf die entsprechenden Speicherzellen vorab löschen. Sie stehen dann bei Bedarf sofort zur Verfügung.

Fazit

Mit dem TRIM-Befehl sollten Android-Geräte nun im Laufe der Zeit nicht mehr langsamer werden.
Dabei ist der Nutzen eigentlich nicht nur auf die Nexus-Geräte beschränkt, sofern auch andere Hersteller ein Upgrade auf Android 4.3 anbieten und den TRIM-Befehl integrieren.
Übrigens: Moderne Solid State Drives nutzen neben TRIM mehrere Techniken, um einer Verlangsamung entgegenzuwirken und die Lebensdauer zu erhöhen. So nutzen SSDs Techniken wie Garbage Collection und Wear-Leveling. Mehr zur Technik von Flash-Speichern in SSDs lesen Sie im Beitrag „Alles über Solid State Drives“.
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