Turbo für das Netzwerk
Alle Geräte müssen Jumbo-Frames unterstützen
von Oliver Ehm - 09.01.2013
Falls Sie häufig große Dateien in Ihrem Heimnetz hin und her bewegen und weder spielen noch per VoIP telefonieren, dann spricht nichts gegen den Einsatz von Jumbo-Frames. Eine Einschränkung gibt es allerdings: Alle Geräte in Ihrem Heimnetz müssen ausnahmslos Jumbo-Frames unterstützen.
Der Grund: Die Netzwerkgeräte handeln untereinander die Paketgröße aus, mit der sie Daten austauschen. Wenn ein Gerät nur Pakete mit 1500 Byte verarbeiten kann, dann verschicken alle anderen Geräte auch nur Pakete in dieser Größe. Häufig können vernetzte Geräte der Unterhaltungselektronik nicht mit Jumbo-Frames umgehen. Sobald Sie also Ihren Fernseher ins Heimnetz integrieren, kann es schon vorbei sein mit dem Traum von Jumbo-Frames. Letztlich ist es wie beim Radfahren: Der Langsamste bestimmt das Tempo.
Alles was Sie brauchen: einen Switch für 22 Euro

D-Link DGS-1005D: Der Gigabit-Switch verarbeitet Jumbo-Frames bis zu einer Größe von 9 KByte und kostet 22 Euro
Die Fritzbox wird nun an den Uplink-Port des Switches geklemmt und alle Netzwerkgeräte werden mit den Anschlüssen des Switches verbunden und nicht mit denen der Fritzbox.
So werden die Jumbo-Frames nur über den Switch ausgetauscht — lediglich die Internetanfragen werden an den Router geschickt. Da auch diese Internetanfragen in Jumbo-Frames verpackt sind, der Router dies aber nicht verarbeiten kann, wird der Switch als Puffer genutzt. Er wandelt die Jumbo-Frames um in Ethernet-Pakete mit der Standardgröße von 1500 Byte.
Wie Sie herausfinden, ob Ihr Router Jumbo-Frames unterstützt oder ob Sie einen Switch benötigen, lesen Sie im nächsten Abschnitt.