Alles über Thunderbolt

Welche Geräte haben schon Thunderbolt?

von - 23.10.2011
Apple Mac Book Pro: Der Thunderbolt-Anschluss ist an dem Blitz-Symbol zu erkennen (Bild 3).
Apple Mac Book Pro: Der Thunderbolt-Anschluss ist an dem Blitz-Symbol zu erkennen
Das erste bereits im Handel erhältliche Gerät mit integrierter Thunderbolt-Technik ist das neue Mac Book Pro von Apple . Über die Thunderbolt-Buchse lassen sich neben einem Bildschirm auch entsprechende Peripheriegeräte anbinden und somit Daten wesentlich schneller übertragen als mit Firewire oder USB 3.0.
Lacie hat eine externe Festplatte namens Little Big Disk mit Thunderbolt-Schnittstellen angekündigt . Auch der Kamerahersteller Canon hat bereits Interesse bekundet.

Für welche Anwendungen ist Thunderbolt gedacht?

Thunderbolt zielt auf Anwendungen, die in kurzer Zeit große Datenmengen übertragen. Das sind zum Beispiel Backup-Anwendungen. Laut Intel lässt sich der Inhalt einer Blu-ray-Disc innerhalb von 30 Sekunden übertragen.
Little Big Disk: Lacie hat die erste externe Festplatte mit Thunderbolt-Schnittstellen angekündigt (Bild 4).
Little Big Disk: Lacie hat die erste externe Festplatte mit Thunderbolt-Schnittstellen angekündigt
Ein weiteres Einsatzgebiet ist die Echtzeitbearbeitung von Audio- und HD-Videodateien. Deshalb verfügt das Protokoll über sehr geringe Latenzzeiten und hat eine präzise Zeitsynchronisation. Schließlich lassen sich mit Thunderbolt auch hochauflösende Bildschirme anzusteuern.

Wird Thunderbolt USB verdrängen?

Da USB und Thunderbolt vergleichbare Standards mit vergleichbaren Einsatzzwecken sind, werden langfristig wahrscheinlich nicht beide überleben.
Welcher Standard dabei gewinnen wird, lässt sich derzeit nicht voraussehen. Es ist gut möglich, dass sich USB 3.0 durchsetzt und Thunderbolt wieder in der Versenkung verschwindet, zumal sich USB 3.0 gerade immer weiter verbreitet. Viele Hersteller haben bereits die entsprechenden Chips in ihren Geräten verbaut und werden zumindest vorerst nicht auf die neue Technik umsteigen. Hinzu kommt: Thunderbolt ist zwar wesentlich schneller, aber wahrscheinlich auch deutlich teurer als USB-3.0-Chips und -Anschlüsse
Auch Apple setzt noch nicht ausschließlich auf die Thunderbolt-Schnittstelle. Das neue Mac Book Pro hat weiterhin auch USB- und Firewire-Anschlüsse.

Wie sieht es mit der Sicherheit aus?

Wenn ein Gerät per Thunderbolt angeschlossen wird, dann behandeln es BIOS und Betriebssystem wie eine eingebaute PCIe-Karte.
PCIe-Karten haben weitgehende Rechte: Das System gewährt ihnen beispielsweise einen Direct Memory Access. Hostadapter-Chips haben somit Zugriff auf den gesamten Hauptspeicher und mitunter sogar auf die Festplatte.
Theoretisch ließe sich das ausnutzen, um Daten zu stehlen oder Schadsoftware einzuschleusen. In der Praxis ist Derartiges aber bislang nicht vorgekommen.

Warum verwendet Thunderbolt derzeit noch Kupferkabel?

Thunderbolt wurde ursprünglich als optische Technik entwickelt, die Daten über Glasfaserkabel überträgt. Dennoch werden zunächst nur herkömmliche Kupferkabel verwendet.
Der Vorteil: Auf diese Weise lassen sich rund 10 Watt für die Energieversorgung der Peripheriegeräte übermitteln, ähnlich wie bei USB. Zum anderen ist die optische Übertragung noch teurer als die ohnehin schon recht kostspielige Thunderbolt-Technik per Kupferkabel.
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