Das müssen Mittelständler in der Cloud beachten

Risiken und Sicherheit von Cloud-Lösungen

von - 06.04.2015
Eines der meistdiskutierten Risiken, gerade seit Edward Snowden, ist die Sicherheit der Cloud. Doch nicht nur das Handeln staatlicher Stellen führt bei vielen zu Besorgnis, sondern auch die vielen Meldungen über gestohlene Kennwörter und andere Angriffe auf Internetdienste.
Peter Höhne, Vice President Sales & Marketing IFS Europe Central
Peter Höhne, Vice President Sales & Marketing IFS Europe Central: „Bei geschäftskritischen Informationen wie ERP-Daten sind mittelständische Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz bislang
eher zurückhaltend.“
Auch wenn sich eine differenzierte Sicht empfiehlt: Es gibt tatsächlich das Risiko, dass ein Cloud-Anbieter angegriffen wird und Kennwörter oder Daten in die falschen Hände geraten. Auf der einen Seite sind die größeren Cloud-Anbieter professionell aufgestellt und können viel mehr für die IT-Sicherheit tun als ein kleines oder mittelständisches Unternehmen. Auf der anderen Seite sind sie aber auch ein viel attraktiveres Ziel für Angreifer jeder Couleur, von staatlichen Stellen bis hin zur organisierten Kriminalität.
Ein Sicherheitsrisiko gibt es also zweifelsohne. Allerdings stellt sich die Frage, ob nicht das viel größere Risiko beim Kunden selbst besteht. Wie gut sind dessen Rechner und sein internes Netzwerk geschützt? Realistisch betrachtet ist das Risiko hier meist viel größer als beim Cloud-Anbieter – die Auswirkungen eines erfolgreichen Angriffs auf einen Cloud-Anbieter dürften aber höher sein.

Steht die Internetverbindung?

Als Vorteil der Cloud wird häufig die Elastizität der Dienste und die Verfügbarkeit genannt. Die Elastizität, also die Möglichkeit, bei Bedarf mehr Leistung einzukaufen oder den Dienst auch wieder kleiner zu gestalten, kann aus technischer Sicht für kleine und mittlere Unternehmen als gegeben angenommen werden. Der zusätzliche Bedarf eines Kunden wird den Cloud-Anbieter kaum an die Leistungsgrenze bringen.
Nicht nur die Verfügbarkeit des Cloud-Anbieters selbst ist ein Risiko – auch der Internetzugang kann zum Risikofaktor werden.
Ausfallrisiko? Nicht nur die Verfügbarkeit des Cloud-Anbieters selbst ist ein Risiko – auch der Internetzugang kann zum Risikofaktor werden.
Während die technische Elastizität unproblematisch sein sollte, kann die Verfügbarkeit zur Herausforderung werden. Dabei dürften Ausfälle beim Cloud-Anbieter selbst, wie sie auch große Anbieter wie Amazon Web Services und Microsoft Azure schon zu verzeichnen hatten, meist das kleinere Problem sein.
Das in der Praxis viel heiklere Thema ist die Verbindung zum Cloud-Anbieter. Soll heißen: Die Internetverbindung muss stehen. Sie muss schnell genug und stabil genug sein. Der Server steht eben nicht mehr im Gebäude, sondern irgendwo, und ist nur über das Internet erreichbar.
Gerade bei kleineren und mittleren Unternehmen erweist sich das oft als die größere Hürde, insbesondere bei Unternehmen in Regionen, die immer noch schlecht ans Internet angebunden sind. In jedem Fall sollte man sich, gerade bei Diensten, die eine hohe Verfügbarkeit benötigen, auch Gedanken über Backup-Verbindungen ins Internet machen.
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