Expertengruppen für die digitale Transformation

Digital Advisory Boards aus Mitarbeitern

von - 21.09.2015
Woher sollen sich Unternehmen diese Experten mit hoher Fachkompetenz und Erfahrung holen? Deutschland ist hinsichtlich der digitalen Transformation etwas hintendran. Das heißt: Experten sind rar und oft genug bereits anderweitig mit der Digitalisierung beschäftigt. Natürlich stehen Beraterfirmen parat. Auch sie können durchaus als Partner dienen, allerdings mit dem Problem, dass diese Berater auch zahlreiche andere Unternehmen unterstützen und so womöglich die immer gleichen Ideen umgesetzt werden.
Digitalarbeitsgruppe: Die Mitarbeitern eines firmeninternen Digitalbeiratssollten sich selbst bereits in der digitalisierten Gegenwart bewegen, eine hohe Digitalaffinität aufweisen und sich als Early Adopters herausstellen.
(Quelle: Stuart Miles / Shutterstock.com )
Bleibt noch der eigene Pool an Mitarbeitern, die zu einer Digitalarbeitsgruppe zusammengeführt werden könnten. In die Arbeitsgruppe könnte man Experten aus verschiedenen Abteilungen, unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Lebensläufe einladen. Auch hier ist Vielfalt gut. Überhaupt sind die gleichen Maßstäbe anzusetzen wie bei einem mit externen Experten besetzten Digital Advisory Board.
Den Mitarbeitern in der Digitalarbeitsgruppe sollte gemeinsam sein, dass sie sich selbst bereits in der digitalisierten Gegenwart bewegen, eine hohe Digitalaffinität aufweisen und sich im Idealfall als Early Adopters herausstellen.
Sie müssen ein Verständnis für das Digitale haben, offen für neue Technologien und die damit verbundenen Veränderungen sein, sie müssen argumentieren und ihre Sichtweisen darstellen können und die Argumente anderer Gruppenmitglieder entgegennehmen und unvoreingenommen bewerten können. Ein wenig Unverfrorenheit schadet dabei nicht.
Kostenlos gibt es einen Digitalbeirat nicht. Fällt für ein Digital Advisory Board aus externen Experten fast immer ein beträchtliches Honorar an, muss bei einem aus dem Mitarbeiterpool besetzten Digitalbeirat zumindest die Arbeitszeit gegengerechnet werden. Zudem stellt die Berufung in eine solche Arbeitsgruppe eine Aussage mit Tragweite dar. Sie wirkt sich auf mögliche Gehaltsverhandlungen aus und auch auf die anderen Mitarbeiter des Unternehmens. Die Nominierung sollte also nicht nach Gutdünken erfolgen, sondern in Rücksprache mit der Personalabteilung und  den Abteilungsleitern. Auch kann sie Vorschläge aus der Mitarbeiterschaft miteinbeziehen.
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