Expertengruppen für die digitale Transformation

Die Mischung des Digitalbeirats macht’s

von - 21.09.2015
Entscheidendes Element für den Erfolg des Digitalbeirats ist seine Zusammensetzung. Je unterschiedlicher die Mitglieder sind, desto besser. Im Digitalbeirat von Tamedia etwa sitzen neben Markus Gross, Professor für Informatik an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH), und Mathias Müller von Blumencron, Chefredakteur für den Bereich „Digitale Medien“ bei der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ und zuvor beim „Spiegel“, auch Sverre Munck, Vorsitzender von Opera Software, und Thomas Sterchi, Gründer der Internetplattform Jobs.ch. Sie zeichnen sich durch ihren besonderen beruflichen Hintergrund und individuellen Sachverstand aus.
Screenshot der Tamedia Website
Tamedia: Die Schweizer Mediengruppe bestellte mit Markus Gross, Professor für Informatik an der ETH Zürich, und Mathias Müller von Blumencron, Chefredakteur „Digitale Medien“ bei der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, sehr unterschiedliche Mitglieder für sein Digital Advisory Board.
Ja-Sager sind in einem solchen Board genauso wenig erwünscht wie unkonstruktive Leute. Dem Unternehmen ist nicht geholfen, wenn die Mitglieder des Digitalbeirats bei jeder getroffenen Entscheidung in Jubelgesänge ausbrechen, und auch nicht, wenn Ideen und Konzepte des Unternehmens kategorisch als falsch, naiv oder nicht umsetzbar abgetan  werden.
Ein gewisse Spannung zwischen den Mitgliedern des Digitalbeirats muss sein, damit Diskussionen entstehen und sich unterschiedliche Sichtweisen entfalten können, um so den größten Nutzen aus den individuellen Fähigkeiten zu ziehen. Spannungen zwischen dem Digitalbeirat und der Unternehmensführung können – bis zu einem gewissen Maß – die Entwicklung von Ideen und Konzepten ebenfalls positiv beeinflussen.
Gleichzeitig muss der Digitalbeirat bereits umgesetzte oder in Planung befindliche Projekte auf ihre Tauglichkeit hin abklopfen und infrage stellen.
Auch muss dem Digitalbeirat ein klares Ziel gesetzt werden, damit er sich auf die richtigen Ideen und Lösungen fokussieren kann. Zu vielfältig sind andernfalls die Möglich­keiten der digitalen Transformation. Kompetenzen müssen ebenfalls geklärt und abgesteckt werden. Anders als zum Beispiel Vorstandsmitglieder sind Mitglieder des Digitalbeirats nicht weisungsbefugt. Damit die Einberufung des Beirats aber zu Ergebnissen führt, muss der Meinung des Beirats seitens des Unternehmens ein entsprechendes Gewicht verliehen werden.
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