Digitale Lösung für eine smarte Wasserversorgung

Work in Progress

von - 14.06.2019
Noch sind die Services, die das Start-up anbieten will, nicht marktreif. Die Präventions-App befinde sich etwa erst in der Design-Phase, erklärt CEO Shahabi. Die Nachfrage nach Lösungen im Wasserbereich sei aber definitiv vorhanden, versichert er. Der Hitze­sommer 2018 habe nicht nur die Schweiz, sondern die ganze Welt erleben lassen, was uns in Zukunft blühen könnte. „Die Kunden wollen deshalb von mir gleich wissen, was die Lösung kann und wann sie diese haben können.“ Doch will er mit seinen Produkten nichts überstürzen. „Wenn ich zu einer Stadt gehe und sage, dass ich ihre sensibelste Infrastruktur digitalisieren will, dann muss ich die Sicherheit der Lösung garantieren können. ,Fail fast, learn fast‘ funktioniert hier nicht.“ Dennoch geben sich die wenigsten Kunden ewig mit Konzepten zufrieden. Deshalb verspricht Shahabi: „Unser Produkt wird die Schweiz garantiert in den nächsten 24 Monaten zu sehen bekommen.“

Partnernetzwerk

Um dieses Ziel zu erreichen, stehen dem Gründer - nebst dem Management von Eventspine - noch vier Angestellte zur Seite. Hinzu kommen Partner in Consulting, Entwicklung und Marketing. Bei der Software-Entwicklung kann er zum Beispiel auf die Hilfe der Solothurner Software-Schmiede Intersys zählen. Dort war Shahabi zuvor als Head of Innovation und Head of Business Development tätig. Viele Ideen von Eventspine haben hier auch ihren Ursprung. „Wir waren jedoch der Meinung, dass wir, um diese weiterzuverfolgen, innerhalb einer gestandenen Firma wie Intersys nicht agil genug agie­ren können“, erklärt der Gründer. Immerhin ist Intersys-Geschäftsleiter Adrian Hutzli mit einem Aktienpaket am Start-up beteiligt.
Laut Shahabi bieten ihm die Partner Zugang zu einem weltweiten Provider-Netz, um Daten zu übertragen, sowie einem Geflecht aus Rechenzentren, um Daten zu speichern. In puncto Data-Center decke Eventspine bereits 199 Länder ab, damit Kunden später auswählen könnten, wo ihre Daten gespeichert werden. Die Kooperationen würden Eventspine zudem Zugang zu jenen Märkten ermög­lichen, die mit akuten Wasserproblemen kämpfen wie West- und Zentralafrika oder Asien. Dem Start-up helfen, auf dem globalen Parkett Kontakte zu Ansprechpartnern herzustellen, soll der Verwaltungsratspräsident Sam Asseer. Mit dem Chairman der niederländischen LCI Technology Group habe Eventspine eine Person mit internationalem Bekanntheitsgrad und „exzellenten Verbindungen“ im Rücken, erklärt Shahabi.

Große Pläne

Der Start-up-Gründer will bei all seinen Software-Lösungen darauf achten, dass der Kern gut durchdacht ist. Sprich, das Grundgerüst soll später mit kleinen Modifikationen als Grundlage für verschiedene weitere Cases dienen können. „Wir bei Eventspine verstehen uns als agile Firma, die - bildlich gesprochen - gleichzeitig verschiedene Speedboote zu Wasser lässt. Denn realistisch gesehen wird wohl nicht jedes sein Ziel erreichen. Deshalb müssen wir unser Risiko diversifizieren.“ Eines davon werde aber bestimmt ankommen, ist Shahabi zuversichtlich. So schmiedet sein Team bereits fleißig Pläne jenseits des Wassers, etwa für die Medienbranche und das Gesundheitswesen. Fortgeschrittener ist die Arbeit an einer Digitalisierungslösung für NGOs. Und in „bescheidenem Rahmen“ generiere diese bereits Umsatz. Denn eine „große Schweizer NGO“ habe sie ein­gekauft, freut sich Shahabi.
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