Netzagentur will Telekom das Vectoring erlauben

Herbe Kritik seitens der Wettbewerber

von - 24.11.2015
Als Ersatz für den in den Nahbereichen künftig nicht mehr überall verfügbaren Zugriff auf den "blanken Draht" muss die Telekom ihren Konkurrenten ein lokales virtuell entbündeltes Zugangsprodukt (VULA) anbieten, das in seinen Eigenschaften der entbündelten TAL "sehr nahe kommen muss". Zu einer weniger schwammigen Formulierung konnte man sich bei der Behörde offenbar nicht durchringen, und dies kritisiert auch der VATM.
Jürgen Grützner, VATM-Präsident
Jürgen Grützner, VATM-Präsident
"Der Entwurf der Regulierungsverfügung schützt das Technologiemonopol der Telekom sehr weitgehend", erklärte VATM-Präsident Jürgen Grützner. Eine dynamische Entwicklung der Investitionen durch Wettbewerber bleibe weitgehend unberücksichtigt.
Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die von der Telekom gegebene Zusage an die Netzagentur, bis Ende 2018 bundesweit alle Nahbereiche mit Vectoring zu erschließen. Allerdings habe sich die Telekom in keiner Weise rechtsverbindlich zu einem Ausbau von 50 Mbit/s oder einem auch nur annähernd flächendeckenden Ausbau bis 2018 verpflichtet, so Grützner weiter.
Während der Ausbau durch die Wettbewerber bis 31. Mai 2016 verbindlich angekündigt und bis 31.Dezember 2017 abgeschlossen sein muss, gelte für die Telekom ein solches Ultimatum nicht, prangert der Verband an.
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