Ubuntu sicherer als Windows und Mac OS

Ausnahmsweise gerät eine Regierungsbehörde mal nicht für illegale Ausspähaktionen in die Schlagzeilen: Die britische Communications-Electronics Security Group, eine Abteilung des Geheimdienstes GCHQ (Government Communications Headquarters) hat elf Betriebssysteme auf 12 relevante Sicherheitskriterien überprüft und das Ergebnis in einer Studie veröffentlicht. Hintergrund der Analyse ist die Ausstattung regierungseigener Rechnersysteme und Mobilgeräten mit möglichst sicheren Betriebssystemen.

Die Briten haben Windows 7 und 8, Mac OS X 10.8, Ubuntu 12.04, Android 4.2, Blackberry 10.1, Google Chrome OS 26, Apple iOS 6 und Windows Phone 8 unter die Lupe genommen. Testkriterien waren unter anderen Datenverschlüsselung, VPN, Authentifizierung, Integrität, Malware-Schutz, Update-Verhalten und Ereignisprotokollierung. Die Linux-Distribution Ubuntu 12.04 hat dabei den Gesamtsieg davongetragen – mit 9 von 12 voll erfüllten Kriterien, nur drei risikobehafteten Kriterien und keinem "signifikanten Sicherheitsrisiko". Ebenfalls 9 von 12 erfüllten Kriterien konnten auch Mac OS X 10.8 sowie überraschenderweise das gemeinhin als überaus unsicher geltende Android 4.2 erfüllen – allerdings nur auf Samsung-Geräten. Android-Modelle anderer Hersteller erfüllen laut der Studie lediglich 5 von 12 Sicherheitskriterien.

Die größten Sicherheitsdefizite über alle Betriebssysteme hinweg liegen im Bereich VPN und Datenverschlüsselung – in diesen Kategorien hat keines der getesteten Systeme den Test bestanden. Eine Ereignisprotokollierung für den Unternehmenseinsatz  konnten nur fünf der getesteten Systeme bieten.

Dass Linux und Mac OS zu den sichersten Betriebssystemen gehören, ist ein offenes Geheimnis – allein schon die geringe Verbreitung macht diese Systeme für Angreifer weniger interessant. Die große Überraschung der britischen Regierungsstudie ist das gute Abschneiden von Android 4.2 auf Samsung-Geräten.