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ToS;DR: Neue Website bewertet AGBs

von - 27.08.2012
ToS;DR: Neue Website bewertet AGBs
Mitglieder des Chaos Computer Clubs haben eine Webseite erstellt, die die AGBs der verschiedenen Online-Anbieter unter die Lupe nimmt. Über ein Benotungssystem sehen Nutzer sofort, welche Sites sie meiden sollten.
Umfragen der BITCOM haben ergeben, dass gerade mal jeder fünfte Internetnutzer die AGBs (Allgemeine Geschäftsbedingungen) von Online-Anbietern liest, bevor er sie bestätigt. Ein Grund dafür ist das mangelnde Textverständnis der Juristensprache, gaben 22 Prozent der befragten Internetnutzer an. Entsprechend wünschen sich 53 Prozent der Nutzer verständlichere Formulierungen.
Die Website "Terms of Service; Didn't Read", kurz “ToS;DR” hat sich dieses Problems angenommen. Durch ein von Juristen entwickeltes Benotungssystem für die AGBs soll Nutzern künftig die Arbeit abgenommen werden. Dahinter steckt die Initiative Unhosted.org, die im August 2011 auf dem "Cemhaos Communication Camp" des deutschen Chaos Computer Clubs entstand.
Hugo Roy, ein FSFE-Aktivist (Free Software Foundation Europe) ist seit zwei Monaten der Projektleiter. Gemeinsam mit seinem fachkompetenten Team bewertete er bereits die Nutzungsbedingungen von etwa 50 Online-Diensten. Jede AGB soll letztendlich eine Gesamtnote erhalten, nach der sich die Nutzer richten können. Die Bestnote ist A. Hier wissen Nutzer, dass die AGB fair sind und die Daten nicht missbraucht werden. Die schlechteste Bewertung wird mit E gekennzeichnet.
Beispielsweise erhielt die Suchmaschine DuckDuckGo ein A und der Hosting-Dienst GitHub ein B. Der Twitter-Photodienst //twitpic.com/&ei=kzQ2UNuOB8Tj4QS95IHoBw&usg=AFQjCNFzp2gyA9zLlssg92jAIaHKWMXsnQ:Twitpic wurde mit der ungenügenden Note E abgestraft. Von den größten Online-Anbietern wie Google, Facebook, Twitter liegen bisher noch keine abschließenden Gesamtbewertungen vor.
Zu jeder Bewertung gibt es leicht verständliche Erklärungen der bedenklichen Passagen in den AGBs. Mit einem grünen "Daumen hoch" werden nutzerfreundliche Regeln belohnt, ein "X" auf rotem Grund steht für eine Warnung. So bekommt beispielsweise Twitpic eine schlechte Note, weil der Dienst sich das Recht einräumt, Bilder ohne Nennung des Fotografen weiterzugeben. Bei vielen Diensten wird bemängelt, dass es keine Standards und Regeln bei der Weitergabe von Benutzerdaten etwa an Behörden gibt.
"ToS;DR" wird Ende August auf dem europäischen Technikfestival “Campus Party” in Berlin präsentiert. Damit hoffen die Betreiber auch, weitere aktive Unterstützer zu gewinnen.
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