"E-Mail made in Germany"

Telekom, GMX und Web.de verschlüsseln Mails

von - 09.08.2013
Die E-Mail-Anbieter Deutsche Telekom, GMX und Web.de haben beschlossen, dass sämtliche Mails zwischen den Anbietern künftig verschlüsselt übertragen werden.
Foto: Fotolia - Schlierner
Die E-Mail-Anbieter Deutsche Telekom, GMX und Web.de haben beschlossen, dass sämtliche Mails zwischen den Anbietern künftig verschlüsselt übertragen werden.
Verschlüsselter Kontakt: Der neue Verbund umfasst die Mail-Anbieter Deutsche Telekom, GMX und Web.de
Verschlüsselter Kontakt: Der neue Verbund umfasst die Mail-Anbieter Deutsche Telekom, GMX und Web.de
(Quelle: Web.de)
Als Reaktion auf die diversen staatlichen Schnüffelaktionen, die in den letzten Wochen bekannt wurden, haben sich die E-Mail-Anbieter Deutsche Telekom, GMX und Web.de zusammengetan, um ihren Kunden mehr Sicherheit zu bieten. Mit der neuen Initiative „E-Mail made in Germany" werden künftig alle Nachrichten zwischen den drei Anbietern verschlüsselt übertragen.
Dazu verschlüsseln die Anbieter ab sofort die E-Mails, die zwischen ihren Rechenzentren ausgetauscht werden. Dazu kommt die Technik SMTP-TLS (Simple Mail Transfer Protocol - Transport Layer Security) zum Einsatz. Die E-Mails werden auf dem Weg von einem Mail-Server zum anderen Mail-Server verschlüsselt.
Damit die Nutzer erkennen können, ob eine Mail verschlüsselt übertragen wurde, sollen zukünftig in allen Mail-Anwendungen der Anbieter eine entsprechender Hinweis erscheinen.
Webmailer von T-Online: So sieht die Kennzeichnung von verschlüsselt übertragenen Mails aus
Webmailer von T-Online: So sieht die Kennzeichnung von verschlüsselt übertragenen Mails aus
(Quelle: Web.de)
Die Mail-Server sollen laut Deutsche Telekom, GMX und Web.de ausschließlich in Rechenzentren in Deutschland stehen. Sie speichern die Daten nach den deutschen Datenschutzbestimmungen.
Eine durchgehende End-zu-End-Verschlüsselung ist nur gewährleistet, wenn Nutzer im Mail-Programm die Nachrichten verschlüsselt versenden (SMTPS) und abrufen (POP3S, IMAPS) oder die Webmail-Oberfläche des Anbieters mit HTTPS-Verschlüsselung nutzen.
Ab 2014 ist geplant, dass die drei Anbieter nur noch SSL-Verbindungen akzeptieren. Damit werden dann die Mails auch auf dem Weg von und zu Mail-Programmen wie Thunderbird und Outlook durchgehend verschlüsselt.

Zwei Drittel der deutschen Internetnutzer

Verschlüsseltes Mailen für zwei Drittel: Die Deutsche Telekom, GMX und Web.de betreiben über zwei Drittel aller Postfächer der deutschen Internetnutzer
Verschlüsseltes Mailen für zwei Drittel: Die Deutsche Telekom, GMX und Web.de betreiben über zwei Drittel aller Postfächer der deutschen Internetnutzer
(Quelle: Web.de)
Nach eigenen Angaben decken die Deutsche Telekom, GMX und Web.de mit 67,7 Prozent gut zwei Drittel aller Mail-Postfächer der deutschen Internetnutzer ab.
Dabei können sich auch weitere E-Mail-Anbieter der Initiative anschließen. Derzeit wird eine Ausweitung auf die Webhosting-Angebote der Anbieter 1&1 und Strato geprüft.
Weitere Informationen zur Initiative „E-Mail made in Germany" gibt es auf der offiziellen Webseite.

Fazit

Die neue Initiative hat in jedem Fall Vorteile für die Kunden und bietet mehr Datensicherheit. Da bleibt nur zu hoffen, dass sich der Initiative möglichst schnell weitere E-Mail-Anbieter anschließen.
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Zertifikate — beglaubigte Identitäten

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Übrigens: Weitere Informationen zur Verschlüsselung im Internet lesen Sie im Artikel „Was sind Zertifikate?".
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