Sicherheit

Neue Gangster-Strategie: Telefone lahmlegen

von - 19.05.2010
Computerspezialisten berichten von einer neuen Strategie der Cyberkriminellen: Sie legen die Telefone eines Opfers per DoS-Attacke lahm, während sie sein Bankkonto leerräumen.
Eines der wichtigsten Ziele von Cyberkriminellen ist es, dafür zu sorgen, dass ihr Opfer einen Betrug möglichst spät entdeckt. Dazu haben sie sich eine neue Strategie ausgedacht: Während sie das Konto eines Opfers leerräumen, traktieren sie seine Telefone mit Denial-of-Service-Attacken. Die Opfer werden angerufen und hören entweder nichts oder aufgezeichnete Werbung. Wired.com berichtet vom Fall eines Zahnarztes, der solche Anrufe erhielt und dem wenige Tage später 399.000 Dollar von seinem Rentenkonto und in vier weiteren Angriffen jeweils 100.000 oder knapp 100.000 Dollar von verschiedenen Konten abgebucht wurden. Automatisierte DoS-Angriffe legten das Geschäfts- und Privattelefon sowie das Handy lahm, so dass die Bank nicht mit ihrem Kunden in Kontakt treten konnte, um die Transaktionen zu verifizieren. Der Telefondienstleister AT&T, dessen Leitungen beim Betrug des Zahnarztes missbraucht wurden, berichtete nach Recherchen von 16 ähnlichen Fällen. Manchmal melden sich die Betrüger auch im Vorfeld des Angriffs bei der Bank und ändern die Kontaktdaten, so dass die Bank, wenn sie eine Transaktion verifizieren will, die Betrüger anruft und nicht den Eigentümer des Geldes. 
In den meisten Fällen konnten die Opfer ihr Geld zwar wiederbekommen, doch warnen die Telefongesellschaften ihre Kunden, aufmerksam zu sein, wenn sie in der Telekommunikation Probleme bekommen und ihre Kontobewegungen genau zu überwachen.
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