Sicherheit

Internet Explorer 10 mit „Do Not Track“

von - 04.06.2012
Internet Explorer 10 mit „Do Not Track“
Microsoft will im Internet Explorer 10 „Do Not Track“ standardmäßig aktivieren. Dadurch sollen die Nutzer des Browsers vor Werbeschnüfflern geschützt werden, die über Cookies das Surfverhalten ausspionieren.
Die Werbeindustrie setzt mit dem sogenannten „Behavioral Targeting“ vermehrt darauf, Werbeanzeigen im Internet auf den jeweiligen Surfer personenbezogen zuzuschneiden. Dazu schnüffeln Cookies oder ähnliche technische Hilfsmittel das individuelle Surfverhalten der Internetnutzer aus. Die gesammelten Daten werden anschließend ausgewertet, so dass in den verschiedensten Plattformen und Foren Werbung nach Maß eingeblendet werden kann.
Allerdings setzen Firefox, Safari und der Internet Explorer 9 gegen diese sich weltweit ausbreitende Datensammelwut schon seit längerem die „Do Not Track“-Funktion (DNT) ein. Optional haben die Nutzer die Möglichkeit die Funktion zu aktivieren. Beim Aufruf von Webseiten schickt dann der Browser bestimmte HTTP-Header an den jeweiligen Web-Server, mit der Bitte, das Surfverhalten des Nutzers nicht durch Cookies oder anderen Techniken zu protokollierten. Die Werbetreibenden müssen dieser Bitte jedoch auch freiwillig nachkommen. Sonst ist die Option nutzlos.
Microsoft geht nun mit seinem jüngsten Release Preview von Windows 8 noch einen Schritt weiter. Der Konzern aktiviert nämlich die „Do Not Track“-Funktion im Internet Explorer 10 standardmäßig.
Mozilla als der Erfinder von „Do Not Track“ hat sich dazu im offiziellen Blog grundsätzlich positiv geäußert, insbesondere wegen der damit zunehmenden öffentlichen Aufmerksamkeit. Andererseits spricht sich Mozilla klar gegen eine standardmäßige Voreinstellung aus. Die Entscheidung über der Einsatz von „Do Not Track“ solle demnach weiterhin den Nutzern und nicht den Entwicklern von Browsern überlassen werden.
Noch ist das Thema unter den Browser-Herstellern nicht ausdiskutiert. Auch Opera und Google haben DNT für ihre Browser angekündigt. Allerdings wird noch immer über einige technische Details des angehenden Standards beim W3C gestritten.
Auf der Webseite donottrack.us können Sie herausfinden, ob Ihr Browser „Do Not Track“ unterstützt. Wenn dort rechts zwei grüne Haken zu sehen sind, ist ihr Schutz vor Werbespionage aktiv.
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