Sicherheit

Google warnt vor Schadprogrammen

von - 21.07.2011
Google warnt vor Schadprogrammen
Google hat angekündigt, seine Nutzer besser vor möglichen Schadprogrammen zu schützen. Schon beim Zugriff auf die Suchmaschine sollen Warnhinweise auf die möglichen Gefahren einer Malware-Infektion des PCs hinweisen.
Google hat in seinem Unternehmensblog über eine neue Sicherheitsfunktion der Suchmaschine informiert. Dies sei nötig geworden, weil während einer Routine-Überprüfung ungewöhnliche Such-Aktivitäten festgestellt wurden. Im Google-Rechenzentrum fanden Sicherheitsspezialisten die Ursache dieses Traffics heraus. Sie stellten fest, dass viele Windows-Rechner mit bestimmten Schadprogrammen infiziert sind, die Zugriffe auf Google über Proxy-Server umleiten. Die Proxy-Server können dann die Suchergebnis-Seiten manipulieren und den Benutzer beispielsweise zum Besuch von Internet-Seiten verleiten, die Schadsoftware anbieten.
Als Reaktion auf diese Malware-Funktion hat Google eine neue Sicherheitsfunktion in seine Suchmaschine eingebaut. Ist der Rechner eines Google-Nutzers mit einem oder mehreren Schadprogrammen infiziert, wird auf der Suchergebnisseite eine entsprechende Warnmeldung eingeblendet. Das Unternehmen scannt dabei nicht nach Viren und Würmern auf den Rechnern der Nutzer, sondern orientiert sich ausschließlich an den IP-Adressen der jeweiligen Proxies.
Der Branchenblog Search Engine Land erfuhr von einem Google-Sprecher, dass es etliche Varianten der Schadsoftware gebe, weshalb betroffene Anwender eher allgemein auf die Gefahr hingewiesen würden. Um welche Art Malware es sich dabei genau handelt, und welche Konsequenzen genau eine Infektion mit dieser Malware hat, wurde zunächst nicht mitgeteilt. Man wisse nur, dass davon ausschließlich Windows-Systeme betroffen seien, schreibt der Google-Experte Matt Cutts in einem Beitrag bei Google+.
Google hat dann später die Beschreibung aktualisiert und als Quelle der Infektionen gefälschte Antiviren-Produkte genannt. Derartige Programme werden auf zahlreichen Internet-Seiten angeboten. Statt den PC zu schützen, enthalten die vermeintlichen Virenscanner aber selbst schädliche Funktionen. Sie können beispielsweise Daten ausspionieren oder eben die Netzwerkverbindung eines PCs über Proxy-Server umleiten.
Ist auch Ihr PC infiziert?
Wer ausprobieren möchte, ob er selbst betroffen ist, muss nur die Google-Suche verwenden. Wenn der Zugriff dabei über bestimmte Proxy-Server läuft, erkennt die Suchmaschine dies und zeigt eine große, gelb unterlegte Warnung über den Suchergebnissen an. Dort steht, dass der zugreifende Rechner aller Wahrscheinlichkeit nach infiziert ist. Im Hinweisfenster befindet sich der Link auf eine Informationsseite, die zur Installation aktueller Antivirensoftware und zu einer gründlichen Systemüberprüfung rät.
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