Sicherheit

Google scannt WLAN-Netze

von - 23.04.2010
Google scannt WLAN-Netze
Datenschutzbeauftragte schlagen Alarm: Google scannt mit seinen umstrittenen Street-View-Autos nicht nur Straßenzüge und Gebäude, sondern auch private WLAN-Netze. Damit verschafft sich das Unternehmen persönliche Daten der ahnungslosen Nutzer.
Google sieht sich einmal mehr mit dem Vorwurf konfrontiert, in unzulässiger Weise Daten zu sammeln und dabei die Privatsphäre der Menschen zu verletzen. Der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar und der Hamburgische Datenschutzbeauftragte Dr. Johannes Caspar zeigen sich in einer gemeinsamen Mitteilung entsetzt darüber, dass Google mit seinen Street-View-Autos nicht nur Gebäude und Straßenzüge aufnimmt, sondern auch die vorhandenen Funknetze scannt. Damit kann das Unternehmen Ort und Verschlüsselungsstatus einer WLAN-Station erfassen und erfährt im Zuge dessen auch die weltweit eindeutige MAC-Adresse und den Namen, den der Betreiber vergibt. Je nachdem, wie eindeutig der Name ist, den ein Benutzer seinem WLAN gibt, lässt schon die Bezeichnung des Funknetzes Rückschlüsse auf persönliche Daten zu. Den Datenschutzbeauftragten zufolge handelt es sich beim Speichern des Namens und der Möglichkeit, die WLAN-Netze aufgrund ihres Standortes Bewohnern von Häusern zuzuordnen, um die Erfassung und Speicherung personenbezogener Daten und deren Übertragung in die USA. Die Datenschützer kritisieren, dass das Scannen von Funknetzen zu keinem Zeitpunkt Gegenstand der Gesprächen über Street View war, die zwischen Google und den Datenschutzbeauftragten stattgefunden hatten. Diese heimliche Speicherung der Nutzerdaten sei nicht akzeptabel. Die Datenschutzbeauftragten fordern Google auf, die WLAN-Scanner sofort aus den Street-View-Autos auszubauen und die bereits erfassten Informationen über WLAN-Netze zu löschen.
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