Sicherheit

Fieser Tojaner will viel Geld

von - 15.04.2010
F-Secure berichtet von einem Schädling, der sich als Urheberrechts-Stiftung ausgibt und dem Opfer droht, es wegen Urheberrechtsverletzungen vor Gericht zu bringen. Um einem Prozess zu entgehen, soll der Betroffene einen Vergleich annehmen und 400 Dollar zahlen.
Die Sicherheitsexperten von F-Secure berichten von einem neuen Trojaner, der vorgibt, urheberrechtlich geschütztes Material auf dem PC gefunden zu haben (beispielsweise illegal geladene Musik oder Filme) und mit dieser Warnung den Zugiff auf den Rechner sperrt. Der Hinweis gibt sich als Warnung der "ICPP-Stiftung" aus, die angeblich Verstöße gegen das Urheberrecht ahndet. Der Warnhinweis lässt sich zwar wegklicken, taucht aber nach jedem Bootvorgang erneut auf. Der Trojaner ersetzt überdies den Bildschirmhintergrund durch ein Bild mit dem Hinweis auf ein Verbrechen. Die Warnung benachrichtigt den Nutzer, auf seinem Rechner sei Software gefunden worden, die ureberrechtlich geschützt sei. Der Nutzer soll auf einen gerichtlichen Vergleich eingehen, bei dem er 400 Dollar zahlt. Andernfalls würden die auf dem Rechner gefundenen Informationen über die Copyright-Verstöße an ein Gericht weitergeleitet. Der Sicherheitsforscher Dancho Danchev weist in einem Blogeintrag auf ZDnet darauf hin, dass die schädliche Software in zehn Sprachen aufgetaucht ist, neben englisch gibt es sie demnach auch auf deutsch, französisch, slowakisch und in anderen Sprachen.
Den Experten zufolge ist das Neue an dem Angriff die relativ hohe Geldsumme, die die Kriminellen verlangen sowie der große Aufwand, den sie treiben. So findet sich eine eigens eingerichtete und professionell gestaltete Internetseite der ICPP-Stiftung, auf der die Opfer die Überweisung vornehmen sollen.
Erst bei genauerem Hinsehen wird deutlich, dass es keine ICPP-Stiftung gibt und dass die Urheberrechts-Warnung auch erscheint, wenn sich auf dem PC keine einzige illegal geladene Datei befindet. Die Kontaktnummern, die auf der Webseite der Stiftung angegeben werden, sind nicht vergeben. Wer eine derartige Warnung auf seinem PC vorfindet, soll die Summe keinesfalls bezahlen und stattdessen darauf achten, dass der Rechner über eine aktuelle Antivirensoftware verfügt. Screenshots des Schädlings und der falschen Webseite finden sich bei F-Secure.
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