Sicherheit

Ende eines Mythos: Google Chrome gehackt

von - 09.03.2012
Ende eines Mythos: Google Chrome gehackt
Auf der Sicherheitskonferenz in CanSecWest musste sich Chrome den Hackern stellen. Der Browser wurde in zwei Wettbewerben binnen kurzer Zeit über unterschiedliche Schwachstellen gehackt.
Google Chrome gilt als besonders sicherer Browser. Der Programmcode wird in einem abgeschotteten Bereich ausgeführt („Sandbox“), wodurch unerlaubte Zugriffe auf das Betriebssystem verhindert werden sollen. Sicherheitslücken haben so keine ernsthaften Auswirkungen. Soweit die Theorie. Dass die Praxis anders aussieht, wurde jetzt auf der Sicherheitskonferenz CanSecWest bewiesen. Zwei Teilnehmern der Sicherheitskonferenz ist bei Hacking-Wettbewerben unabhängig voneinander das scheinbar Unmögliche geglückt. Sie schafften es, mit unterschiedlichen Methoden die aktuelle Version von Google Chrome zu kompromittieren.
Eine der Lücken entdeckte der Sicherheitsforscher Sergey Glazunov. Er schaffte es bei Googles Pwnium-Wettbewerb, die Sandbox der aktuellen Chrome-Version unter Windows 7 zu umgehen. Dazu entwickelte er einen eigenen Zero-Day-Exploit. Google entlohnte den Hacker mit 60.000 US-Dollar. Die Sicherheitslücke hat Google innerhalb von 24 Stunden mit dem Update auf Chrome 17.0.963.78 geschlossen. Dieses Update beseitigt außerdem Probleme mit Flash-Spielen und Flash-Videos.
Eine andere Schwachstelle im Chrome-Browser konnte ein Team der Sicherheitsfirma Vupen Security am Pwn2Own-Wettbewerb ausfindig machen. Die Experten des französischen Unternehmens ist es gelungen Google Chrome 11.0.696.65 zu hacken und Schadcode auszuführen. Ein Video auf Youtube untermauert diese Behauptung. Das Video zeigt, wie nach Aufruf einer präparierten Webseite in Chrome der Windows-Taschenrechner startet. Stattdessen könnte beliebiger Schadcode ausgeführt werden. Damit der Angriff funktioniert, mussten zwei Schwachstellen ausgenutzt werden. Zuerst wurden die Windows-Schutzfunktionen DEP (Data Execution Prevention) und ASLR (Address Space Layout Randomization) umgangen. Erst danach konnte durch einen weiteren Fehler der Ausbruch aus der Sandbox erfolgen.
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