Internet-Verwaltung

USA geben Kontrolle über Icann auf

von - 17.03.2014
Neue Zeiten für die Icann: Die US-Regierung will künftig nicht mehr über die Internet-Verwaltung bestimmen, die unter anderem die Vergabe von Domain-Namen regelt.
Foto: Fotolia.com/Guy_Erwood
Neue Zeiten für die Icann: Die US-Regierung will künftig nicht mehr über die Internet-Verwaltung bestimmen, die unter anderem die Vergabe von Domain-Namen regelt.
Die Netzverwaltung Icann (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers) wird seit ihrer Gründung im Jahr 1998 von den USA kontrolliert. Das wird sich nun ändern: Die US-Regierung hat angekündigt, die Kontrolle über die Icann auzufgeben.
Wie Spiegel.de berichtet, soll bereits ab Ende März 2014 ein Plan für den Übergang der Aufsicht gemacht werden. Bis September 2015, wenn der derzeitige Vertrag mit der US-Regierung ausläuft, soll eine neue international organisierte Struktur ausgearbeitet sein. Der Icann-Vorsitzende Fadi Chehadé hatte erklärt, dass nationale Regierungen ebenso wie privatwirtschaftliche Unternehmen und die Öffentlichkeit dazu eingeladen seien, sich an dem Prozess zu beteiligen.
Kritik an dem Vorhaben kommt unter anderem von dem US-Parlamentssprecher Newt Gingrich. Auf Twitter schrieb er: "Wer ist diese globale Internet-Community, der Obama das Internet übergeben will? Damit riskieren wir, dass ausländische Diktaturen das Internet prägen werden".
Die EU-Kommissarin Neelie Kroes, die für Netz-Politik zuständig ist, zeigte sich dagegen zufrieden. Der Schritt sei schon seit langem ein politisches Ziel der EU gewesen. Sie kündigte an, dass die Kommission eng an einer Übergangslösung mitarbeiten werde.
Die Icann regelt unter anderem die Vergabe von Adressen und Domain-Namen. Domainanbieter schätzen, dass der Anteil neuer generischer Top-Level-Domains (gTLDs) wie zum Beispiel ".web." oder ".blog" am gesamten Domainmarkt bereits in fünf Jahren signifikant sein wird. Dass es zu einem Rückgang der länderspezifischen Domainregistrierungen kommen wird, glauben sie hingegen nicht. Zu diesem Ergebnis kommt der Registrar Atlas für den der eco- Verband knapp 300 Domainanbieter aus acht Ländern befragt hat.
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