Geplante Obsoleszenz

Keine Manipulation der Produktlebensdauer

von - 29.08.2013
Die Zeitschrift test konnte bei einer Auswertung von Lebensdauerprüfungen keine Hinweise auf gezielte Produktions-Schwachstellen nachweisen.
Foto: Stiftung Warentest
Die Stiftung Warentest konnte bei einer Auswertung von Lebensdauerprüfungen keine Hinweise auf gezielte Produktions-Schwachstellen der Hersteller nachweisen.
Handywechsel: Neue Trends und Techniken sind deutlich häufiger der Grund für einen Neukauf als Defekte.
Handywechsel: Neue Trends und Techniken sind deutlich häufiger der Grund für einen Neukauf als Defekte.
(Quelle: Stiftung Warentest)
Viele Konsumenten sind sich absolut sicher, dass zumindest einige Hersteller gezielte Schwachstellen in ihre Geräte einbauen, damit sie vorzeitig kaputt gehen. Doch der Verdacht, dass die Hersteller einen frühzeitigen Verschleiß ihrer Produkten gezielt herbeiführen – die sogenannte geplante Obsoleszenz – lässt sich laut der Zeitschrift test nicht belegen.
Insbesondere Haushaltsgeräte gehen heute nicht schneller und nicht häufiger kaputt als früher. Dennoch gibt es Tricks, mit denen die Hersteller ihren Umsatz ankurbeln. Dazu gehören hohe Reparaturkosten, fest eingebaute Akkus, fehlende Ersatzteile, Drucker, die fälschlich leere Patronen anzeigen oder Produkte, die sich nicht reparieren lassen.

Je teurer desto langlebiger

Je teurer desto langlebiger: Bei Waschmaschinen unter 550 Euro ist die Gefahr groß, dass die Freude am neuen Gerät nicht lange währt.
Je teurer desto langlebiger: Bei Waschmaschinen unter 550 Euro ist die Gefahr groß, dass die Freude am neuen Gerät nicht lange währt.
(Quelle: Stiftung Warentest)
Bei ihren Geräten planen die Hersteller laut test allerdings schon bei der Produktion, wie lange es halten soll. Im Allgemeinen gilt: Billige Geräte sind oft schneller Schrott als teure. „Das Ziel ist, ein Gerät so gut wie nötig zu bauen, nicht so gut wie möglich“, sagt Professor Albers, Leiter des IPEK Instituts für Produkt­entwick­lung am Karls­ruher Institut für Technologie. „Sonst laufen die Kosten aus dem Ruder.“
Bei Waschmaschinen unter 550 Euro, Akkubohrern unter 50 Euro oder Staubsaugern unter 80 Euro ist laut test die Gefahr groß, dass die Freude am neuen Gerät nicht lange währt. Eine Garantie ist der Preis allerding nicht. Die Tester listen auch kostspielige Reinfälle auf, wie eine Espressomaschine für 985 Euro oder eine Küchenmaschine für 340 Euro.
Der ausführliche Test Geräteverschleiß erscheint in der September-Ausgabe der Zeitschrift test (ab 30.08.2013 am Kiosk) und ist bereits online für 2,50 € abrufbar.

Fazit

Nicht gezielte Manipulationen der Hersteller, sondern minderwertigere, aber günstigere Bauteile sind folglich verantwortlich für frühzeitige Geräteausfälle. Bei Haushaltsgeräten kann es sich also durchaus lohnen, ein paar Euro mehr auszugeben. Bei Smartphones, Tablets und anderen High-Tech-Gimmicks kann es aber durchaus sinnvoller sein, etwas weniger auszugeben und früher auf die nächste Gerätegeneration zu wechseln.
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