Smartphone-Mikrofon

Facebook-App belauscht Umgebungsgeräusche

von - 01.06.2016
Belauscht die Facebook-App die Umgebungsgeräusche des Smartphones um gezielt Werbung anzuzeigen? Das behauptet eine US-amerikanische Uni-Professorin.
Foto: Shutterstock - scyther5
Belauscht die Facebook-App die Umgebungsgeräusche des Smartphones um gezielt Werbung anzuzeigen? Das behauptet eine US-amerikanische Uni-Professorin.
Die Facebook-App findet man wahrscheinlich auf fast jedem Smartphone – entweder vorinstalliert oder aus einem App-Store geladen. Sie ermöglicht auf dem Smartphone die bequeme Nutzung des kostenlosen sozialen Netzwerks. Und warum ist Facebook kostenlos? Die Datenkrake verdient ihr Geld mit Werbung. Und zu diesem Zweck soll Facebook auch seine Nutzer heimlich belauschen, so Kelli Burns, Professorin für Kommunikation an der University of South Florida.
Mithilfe des Smartphone-Mikrofons soll die Facebook-App sämtliche Umgebungsgeräusche mithören – etwa wenn sich der Nutzer unterhält oder im Hintergrund der Radio oder Fernseher läuft. Auf Basis der Umgebungsgeräusche soll die App dann dem Nutzer passende Werbung anzeigen. Das berichtet der US-amerikanische Fernsehsender NBC4.
Der Fernsehsender machte den Praxistest: Die Uni-Professorin erzählte davon, dass sie sich für eine Safari in Afrika interessiert. Keine 60 Sekunden später erschien im Facebook-Feed der Professorin ein Post über eine Afrika-Safari. Sie erwähnte im Gespräch auch das Fahren in einem Jeep – und Facebook zeigte prompt Werbung für Autos an.
Anscheinend lauscht Facebook gezielt nach bestimmten Stichwörtern, um den Nutzer dann mit passender Werbung zu beglücken. Gegenüber der britischen Nachrichtenseite Independent bestätigte Facebook, dass die App die Umgebungsgeräusche des Smartphones analysiert – aber angeblich nicht zum Personalisieren von Werbung, sondern nur um etwa Festzustellen, was Nutzer hören oder sich ansehen.
Die gute Nachricht: Laut dem Independent belauscht Facebook derzeit nur seine Nutzer in den USA. Ob und wann das soziale Netzwerk auch in anderen Ländern mithört, ist unklar.
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