Umfrage bei KMUs

Mittelstand hegt weiter Bedenken gegen die Cloud

von - 14.10.2015
Lieber eigene Server als Cloud
Foto: Shutterstock/panumas nikhomkhai
Drei von vier Geschäftsführern und Vorständen aus dem Mittelstand haben lieber eigene Server in ihren Firmen stehen, statt die Daten in die Cloud auszulagern.
Nicht erst seit der Europäische Gerichtshof (EuGH) das sogenannte Safe-Harbor-Abkommen mit den USA für ungültig erklärt hat, herrschen im deutschen Mittelstand Bedenken gegen Cloud-Lösungen vor. Laut einer von dem Netzwerkhändler IT-Budget erstellten Studie bevorzugen mehr als drei Viertel der Befragten (76 Prozent) eigene Server in ihren Firmenräumlichkeiten, statt ihre Datenverarbeitung in die Cloud zu verlegen.
Frage zur Sicherheit
Frage zur Sicherheit: Nur 13 Prozent der Befragten halten Cloud-Lösungen für sicherer als eigene Server in ihren Firmen.
(Quelle: IT-Budget )
62 Prozent der Teilnehmer gaben an, sich mit den Daten im eigenen Betrieb „wohler und sicherer zu fühlen“. Nur 13 Prozent waren hier anderer Meinung. Die restlichen 25 Prozent antworteten auf die Frage, ob ein eigener Server eine höhere Sicherheit biete mit „stimme etwas zu“. Die Mehrheit stuft also die Gefahr eines Ausfalls der IT oder eines Datenverlustes bei der Verarbeitung und Speicherung in den betrieblichen Wänden als geringer ein als in der Cloud.
Etwas mehr als die Hälfte (51 Prozent) vertritt die Auffassung, dass die IT im eigenen Unternehmen besser an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden kann als bei einem Cloud-Anbieter. 21 Prozent stimmten dieser Frage teils zu und 28 Prozent waren der Meinung, dass hier die Cloud im Vorteil ist.
Frage zur Compliance: 71 Prozent der Befragten glauben nicht, dass sich Compliance-Vorschriften besser auf eigenen Servern umsetzen lassen.
(Quelle: IT-Budget )
Für 47 Prozent der Befragten bieten eigene Server weniger Abhängigkeit von Dritten. Ein fast ebenso großer Teil (40 Prozent) war allerdings nicht dieser Ansicht. Die restlichen 13 Prozent stimmten der Frage zum Teil zu. Beim Thema Compliance, also der Einhaltung von rechtlichen Vorschriften, sehen dagegen rund 71 Prozent die Cloud im Vorteil.
Als wichtigstes Argument für die Datenverarbeitung in der Wolke sehen viele Mittelständler nach Aussage von IT-Budget-Geschäftsführer Christoph Laves die Kosten. „Angesichts der zentralen Bedeutung der IT wollen aber die wenigsten allein aus Kostengründen in die Cloud wechseln, wenn sie gleichzeitig Angst vor Abhängigkeit und Datenverlust sowie rechtlichen Problemen haben“, so Laves.
Andererseits werde „die jüngste Rechtsprechung, die die Auslagerung von Daten in die USA für europäische Unternehmen praktisch als Rechtsbruch wertet, gerade den Mittelstand weiterhin eher an der lokalen IT festhalten lassen, statt die Daten über eine Cloud irgendwo in der Welt verstreut zu wissen.“
Für die nicht repräsentative Untersuchung „Hardware-Einsatz in Deutschland“ wurden laut IT-Budget 120 Geschäftsführer und Vorstände von KMUs (kleine und mittlere Unternehmen) auf der IT-Business 2015 befragt.
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