Corona-Pandemie

Unternehmen und Verbände befürworten Schnelltests

von - 03.03.2021
Corona-Test
Foto: Hendrik Schmidt / dpa-Zentralbild / dpa
Lockerungen trotz steigender Inzidenz? Bund und Länder diskutieren heute, ob das mit massenhaft Schnell- und Selbsttests gelingen kann.
In einer Sache sind sich vor allem aufseiten der von der Corona-Krise besonders betroffenen Wirtschaftszweige viele einig: Öffnungen und Lockerungen müssen her - so schnell wie möglich.
Heute kommen Bund und Länder erneut zusammen und beraten darüber, wie das angesichts der derzeit wieder steigenden Neuinfektions- und Inzidenzzahlen möglich sein soll. Schnell- und Selbsttests spielen dabei eine zentrale Rolle. Doch es bleiben Bedenken und Befürchtungen, auch auf Wirtschaftsseite.
"Schnell- und Selbsttests sind mit guter Genauigkeit in der Lage festzustellen, ob jemand aufgrund einer akuten Covid-19-Infektion aktuell ansteckend ist", heißt es in einem Entwurf vom Dienstag für die Bund-Länder-Gespräche. "In den kommenden Wochen und Monaten, bis allen Bürgern ein Impfangebot gemacht werden konnte, stellen regelmäßige Corona-Tests einen wichtigen Baustein dar, um mehr Normalität und sichere Kontakte zu ermöglichen", steht dort weiter.
Nach dem Entwurf sollen Unternehmen verpflichtet werden, "ihren in Präsenz Beschäftigten pro Woche das Angebot von mindestens" ein bis zwei kostenlosen Schnelltests einschließlich einer Bescheinigung über das Testergebnis zu machen. Das dürften vor allem größere Konzerne schnell umsetzen können.

Betriebsinterne Testzentren in Industriezentren geplant

So betreibt Volkswagen als Deutschlands größter Industriekonzern bereits seit dem vergangenen Sommer betriebsinterne Corona-Testzentren in den Werken. Dort kommt bisher vor allem die klassische PCR-Methode zum Einsatz. Beschäftigte können zum Beispiel in "Corona-Containern", die auf dem jeweiligen Gelände aufgestellt sind, Abstriche machen lassen. Inzwischen gab es bei der VW AG nach jüngsten Angaben bundesweit rund 27.000 solcher Untersuchungen in der Belegschaft.
Während dafür zunächst umfangreichere Terminabläufe nötig waren, lassen sich die Anmeldedaten mittlerweile über das Netz oder über eine eigene App eingeben, damit es insgesamt weniger direkte Kontakte vor dem eigentlichen Test gibt. Auch die anschließende Abfrage des Ergebnisses ist digital möglich. Schnelltests werden punktuell, aber noch nicht systematisch oder in größerem Umfang eingesetzt.
"Die deutsche Wirtschaft ist bereit ihren Beitrag zu leisten, indem sie einen verantwortlichen Einsatz von Schnelltests nach verbindlichen Regeln umsetzt", heißt es in einem Vorschlagspapier, dass der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) vor einigen Tagen an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) übergeben hat.
Die Schnelltests schlagen am besten bei hoher Virenlast an - also bei stark ansteckenden Infizierten. Infizierte mit geringer Virenlast werden aber womöglich nicht oder nur selten entdeckt.
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