Für 340 Millionen Euro

Atos kauft UC-Spezialisten Unify

von - 04.11.2015
Atos übernimmt Unify
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Gores und Siemens, die Gesellschafter von Unify, haben einen Käufer für ihr Joint Venture gefunden. Der Spezialist für digitale Services Atos übernimmt den ITK-Hersteller für 340 Millionen Euro in bar.
Schon seit Jahren kursieren Gerüchte, wonach sich Gores und Siemens von ihrem Joint Venture Unify trennen wollen. Nun ist ein Käufer gefunden: Atos wird den UC-Spezialisten für 340 Millionen Euro in bar inklusive Schulden und Verbindlichkeiten übernehmen. Die Transaktion soll bereits im ersten Quartal 2016 abgeschlossen sein - vorausgesetzt, dass Arbeitnehmervertretungen sowie Kartell- und Aufsichtsbehörden dem Kauf zustimmen.
Atos ist ein weltweit agierender IT-Spezialist, der unter anderem in den Bereichen Beratung, Systemintegration, Managed Services & Business Process Outsourcing (BPO) aktiv ist. Darüber hinaus bietet Atos Cloud-, Big-Data- und Sicherheitslösungen für Unternehmen an. Zu seinen Kunden gehört auch der Siemens-Konzern, der zudem einen zwölfprozentigen Anteil an Atos hält und dort größter Gesellschafter ist.

Siemens will auf Circuit setzen

Gleichzeitig mit der Unify-Übernahme hat Siemens bekannt gegeben, dass es seine Anteile an Atos bis mindestens 30. September 2020 halten wird. Weiterhin hat Siemens die bereits im Juli 2011 unterzeichnete IT-Vereinbarung über sieben Jahre verlängert und das vereinbarte Mindestgeschäftsvolumen um 3,23 Milliarden Euro auf 8,73 Milliarden Euro erhöht. Und schließlich hat der Siemens-Konzern angekündigt, die Unify-Kommunikationsplattform Circuit als erster Unternehmenskunde in großem Umfang einzusetzen.
Zum Hintergrund: Unify wurde 2008 ursprünglich als Siemens Enterprise Communications gegründet, 2013 erfolgte die Umbenennung. Hauptgesellschafter des Unternehmens ist die Gores-Gruppe mit 51 Prozent der Anteile, Siemens hält 49 Prozent. Nach mehreren Entlassungswellen beschäftigt Unify heute (noch) 5.600 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Umsatz von 1,2 Milliarden Euro.
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