Arbeitsmarkt in Deutschland trotzt der Corona-Krise

Keine "Generation Corona" auf dem Ausbildungsmarkt

von - 01.04.2021
Auf dem Ausbildungsmarkt werde es zwar keine "Generation Corona" geben, nichtsdestotrotz sei der Ausbildungsjahrgang 2021 extrem schwierig. "Es kann sein, dass der Ausbildungsjahrgang sehr stark unter der Corona-Situation leidet", sagte er. "Wir wissen, dass 20 Prozent der Jugendlichen, die jetzt in den Abgangsklassen sind, keinen Kontakt zu den Arbeitsagenturen haben."
Der Anreiz für die Unternehmen zur Ausbildung müsste trotz der Corona-Verunsicherung eigentlich auf der Hand liegen. "Nach der Krise wird der Fachkräftemangel genauso sein wie vorher", sagte Scheele. "Die hohen Prämien von bis zu 6000 Euro pro Ausbildungsplatz sollen Unternehmern helfen, sich einen Ruck zu geben und trotz Krise die Fachkräfte von morgen auszubilden", sagte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD).
Insgesamt sank die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland im März im Vergleich zum Februar um 77.000 auf 2,827 Millionen. Das sind 492.000 mehr als zur gleichen Zeit des Vorjahres, teilte die Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch in Nürnberg mit. Der März 2020 war bezogen auf die Arbeitsmarktstatistik der letzte Vorkrisenmonat, da der Zeitraum für die Erhebung noch vor den ersten Eindämmungsmaßnahmen lag. Die Arbeitslosenquote lag im März 2021 bei 6,2 Prozent, 1,1 Punkte mehr als ein Jahr zuvor. Arbeitsminister Heil bezeichnete dies als "eine bedrückende Erkenntnis".

Bewegung auf dem Arbeitsmarkt trotz steigender Infektions-Zahlen

"Im März gab es am Arbeitsmarkt eine spürbare Frühjahrsbelebung", sagte Arbeitsagentur-Chef Scheele. "Und das, obwohl die Infektionen steigen und die Einschränkungen für einige Wirtschaftsbereiche nach wie vor bestehen", fügte er hinzu. Allerdings greift die Erhebung der Daten der Bundesagentur nur bis zum 11. März.
Insgesamt zeige der Arbeitsmarkt dennoch deutliche Spuren der seit einem Jahr andauernden Corona-Krise, sagte Scheele. Unter anderem bleibt die Kurzarbeit hoch. In der Zeit vom 1. bis 25. März hätten Betriebe für 197.000 Menschen Kurzarbeit angezeigt. Ob diese dann tatsächlich realisiert wird, kann erst mit einigen Wochen Verzögerung ermittelt werden. Die letzten verlässlichen Daten reichen in den Januar zurück. Im ersten Monat des Jahres wurde demnach für 2,85 Millionen Menschen Kurzarbeitergeld gezahlt.
Der Höchststand bei der Kurzarbeit war im April 2020 mit knapp sechs Millionen Menschen erreicht worden, danach ging die Kurzarbeit bis November 2020 stetig zurück. Durch den im Herbst vergangenen Jahres verhängten Lockdown steigt die Kurzarbeit seit November wieder - vor allem in Branchen wie Gastronomie, Handel und Touristik.
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