"Der technologische Aufwand ist gewaltig"
Mobile Herausforderungen
von Susanne Gillner - 27.10.2014
Fast alle Unternehmen werten Daten aus: Neun von zehn Unternehmen werten Stamm-, Transaktions- und andere Daten IT-gestützt aus.
(Quelle: Com! / Bitkom )
Gösswein: Eine Herausforderung des Datengesamtbilds hat sich vor allem mit der vermehrten Nutzung von mobilen Endgeräten herausgestellt. Durch immer komplexere Anforderungen und Technologien wurden gerade für Mobile Advertising neue Standards nötig. Da mobiles Web und Apps zwei völlig unterschiedliche Welten darstellen, braucht es neue technologische Entwicklungen - Criteo entwickelte hierfür bereits eine neue mobile Anzeigenlösung, die dabei hilft, dass über alle Browser und App-Plattformen hinweg entsprechende Performance-Werbemittel zielgruppenspezifisch und personalisiert gespielt werden können.
Zudem führen beispielsweise auch neue Standards für erfolgreiches In-App Retargeting oder HTML5 als Äquivalent zu URLs in der App-Welt bereits zu signifikanten Ergebnissen durch Mobile.
Die nächste große Herausforderung besteht nun im geräteübergreifenden Tracking der Nutzer. Das bedeutet, das Verhalten der Nutzer auf verschiedenen Geräten zu einem Gesamtbild zusammen zu fassen. Was diese am Desktop, mit dem Smartphone oder dem Tablet machen, wird derzeit noch getrennt voneinander betrachtet, in einzelnen Silos sozusagen. Diese Daten zu verbinden, das ist die Herausforderung. Aber: Wir sind bereits in den letzten Zügen der Entwicklung einer eigenen Lösung für Cross-Device.
com! professional: Und was tun, wenn es an Daten mangelt, Stichwort Reaktivierung von inaktiven Usern etwa?
Gösswein: Unsere Engine optimiert auf Conversions, das heißt: Wir sprechen Nutzer an, die mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht nur auf unsere Werbemittel klicken, sondern danach auch auf der Kundenwebsite kaufen. In der Tat scheint es auf den ersten Blick besser, nur Nutzer anzusprechen, die sich erst kürzlich mit Produkten auf der Kundenwebsite beschäftigt haben. Doch die Engine erkennt auch, welche Nutzer, welche die Kundenwebsite schon länger nicht mehr besucht haben, noch für die Produkte dieses Kunden kaufaffin sind. Es kann sich durchaus lohnen, diese verlorengegangen Nutzer anzusprechen. Ein Online-Händler in Frankreich konnte so beispielsweise 15 Prozent mehr Neukunden und 10 % zusätzlicher Abverkäufe generieren.
com! professional: Welche Bedeutung nehmen Daten aus sozialen Netzwerken ein - vor allem hinsichtlich der Qualität?
Gösswein: Vor allem soziale Netzwerke, aber auch Google oder einzelne Online-Shops können auf personalisierte Nutzerdaten, die sie bei der Anmeldung von ihren Kunden erfragen, zurückgreifen - hierdurch wird jeder einzelne User bereits durch sein Login identifiziert, alle Handlungen sind ab diesem Zeitpunkt individuell nachvollziehbar. Das bereits angesprochene Tracking über unterschiedliche Geräte hinweg und die Erstellung eines Gesamtbilds des agierenden Nutzers wird somit für diese Portale ohne Probleme möglich.
Gerade für Facebook und Co ist es ein leichtes, gezielt individuelle Ads bei den jeweiligen Usern zu schalten, da hier in der Regel ein sehr detailliertes Bild des jeweiligen Nutzers durch eine Vielzahl von persönlichen Daten vorliegt. Da Social Media Daten persönlich identifizierbare Daten sind, fließen sie nicht in Criteo-Kampagnen ein.